252
VI. Gynäkologie und Pädiatrik.
sainmen und füllte sich gleichinässig mit Granulationen. Nach
6 Wochen war die Heilung vollendet, die Narbe hatte im Um
fange keine Härte und die Brustdrüse war wieder ganz natürlich.
[Heidelberger med. Annalen, Bd. 1, Hfl. 1.]
13<i. Ungeheure Exsudation der Vorhaut und des
Hodensacks; beobachtet von Dr. Hacker iu Leipzig. 1831
behandelte ich einen Syphilitischen, welcher plötzlich in der Nacht
vom 8—ü April, ohne zu ermittelnde Ursache, ein so heftiges
Oedem der Vorhaut bekam, dass ich den 10., wegen immer stei
gender Spannung, einige Schnitte in dieselbe machte und nahe
an 3 Kaffeetassen Serum entleerte. Trotz täglich wiederholter
Einschnitte, war die Geschwulst doch an jedem Morgen von be
trächtlichem! Umfange und grosser Spannung. Nach einem d. 11.
und 18. während einer Viertelstunde an die Vorhaut applicirten
ßAPOs’schen Dampf-Douche-Bade schwitzte das Oedem in so
grosser Menge eine klebrige Flüssigkeit aus, dass jede £ Stunde
ein Verband von einem, 2 Ellen langen, \ Elle breiten, vierfach
zusaminengelegten Stücke Leinwand erforderlich wurde. Als atn
20. der Verband länger liegen gelassen, und dadurch auch der
llodensack mit der Absonderung durchnässt worden war, sonderte
auch er von dieser Zeit an, bald in seinem ganzen Umfange, eine,
einer concentrirten Zuckerauflösung völlig ähnliche, Flüssigkeit
ab. Sie war weisslich, dick, sehr klebrig, von süssem, fadem
Gerüche, fiel im Wasser sogleich zu Boden, und durfte, nach
dem erforderlichen starken Verbände zu schliesseu, in 21 Stun
den 4 — 6 Kaffetassen betragen. Patient, ein ziemlich robuster
Dreissiger, magerte dabei, trotz der strengsten Entziehung, nicht
auffallend ab. Der Urin war, ungeachtet eines sehr reichlichen
Genusses von Abkochungen, sehr sparsam, allein,freilicli schwitzte
Pat. ungemein heftig. Hypothesen liessen sich so manche auf
stellen; ich erwähne nur noch,' dass ich, nachdem sich die sy-
phil. Erscheinungen zu bessern anfingen, den Verband mit einem
starken Ulmenrindendecoct inprägnirte, wodurch die Absonderung
bald gehoben wurde. Eine am 29. wieder erfolgende Ausschwi
tzung aus der Vorhaut ward auf dieselbe Weise schnell und auf
die Dauer beseitigt. —
VI. Gynäkologie und Pädiatrik.
131. Heilung einer heftigen Haemorrhagia Uteri
durch Lapis haematites; von Dr. Stark in Demrnin. Ein
28jährige8 kräftiges Dienstmädchen hatte schon im vorigen Jahre
eine ziemlich starke Blutung aus den Genitalien erlitten, wurde
darauf in diesem Jahre schwanger, und abortirte im 3. Monate
nach körperlicher Anstrengung mit wehenartigen Schmerzen und
starkem Blutabgange, der nach vielem Chamillenthce- Trinken und