Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

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VI. Gynäkologie und Pädiatrik. 
sainmen und füllte sich gleichinässig mit Granulationen. Nach 
6 Wochen war die Heilung vollendet, die Narbe hatte im Um 
fange keine Härte und die Brustdrüse war wieder ganz natürlich. 
[Heidelberger med. Annalen, Bd. 1, Hfl. 1.] 
13<i. Ungeheure Exsudation der Vorhaut und des 
Hodensacks; beobachtet von Dr. Hacker iu Leipzig. 1831 
behandelte ich einen Syphilitischen, welcher plötzlich in der Nacht 
vom 8—ü April, ohne zu ermittelnde Ursache, ein so heftiges 
Oedem der Vorhaut bekam, dass ich den 10., wegen immer stei 
gender Spannung, einige Schnitte in dieselbe machte und nahe 
an 3 Kaffeetassen Serum entleerte. Trotz täglich wiederholter 
Einschnitte, war die Geschwulst doch an jedem Morgen von be 
trächtlichem! Umfange und grosser Spannung. Nach einem d. 11. 
und 18. während einer Viertelstunde an die Vorhaut applicirten 
ßAPOs’schen Dampf-Douche-Bade schwitzte das Oedem in so 
grosser Menge eine klebrige Flüssigkeit aus, dass jede £ Stunde 
ein Verband von einem, 2 Ellen langen, \ Elle breiten, vierfach 
zusaminengelegten Stücke Leinwand erforderlich wurde. Als atn 
20. der Verband länger liegen gelassen, und dadurch auch der 
llodensack mit der Absonderung durchnässt worden war, sonderte 
auch er von dieser Zeit an, bald in seinem ganzen Umfange, eine, 
einer concentrirten Zuckerauflösung völlig ähnliche, Flüssigkeit 
ab. Sie war weisslich, dick, sehr klebrig, von süssem, fadem 
Gerüche, fiel im Wasser sogleich zu Boden, und durfte, nach 
dem erforderlichen starken Verbände zu schliesseu, in 21 Stun 
den 4 — 6 Kaffetassen betragen. Patient, ein ziemlich robuster 
Dreissiger, magerte dabei, trotz der strengsten Entziehung, nicht 
auffallend ab. Der Urin war, ungeachtet eines sehr reichlichen 
Genusses von Abkochungen, sehr sparsam, allein,freilicli schwitzte 
Pat. ungemein heftig. Hypothesen liessen sich so manche auf 
stellen; ich erwähne nur noch,' dass ich, nachdem sich die sy- 
phil. Erscheinungen zu bessern anfingen, den Verband mit einem 
starken Ulmenrindendecoct inprägnirte, wodurch die Absonderung 
bald gehoben wurde. Eine am 29. wieder erfolgende Ausschwi 
tzung aus der Vorhaut ward auf dieselbe Weise schnell und auf 
die Dauer beseitigt. — 
VI. Gynäkologie und Pädiatrik. 
131. Heilung einer heftigen Haemorrhagia Uteri 
durch Lapis haematites; von Dr. Stark in Demrnin. Ein 
28jährige8 kräftiges Dienstmädchen hatte schon im vorigen Jahre 
eine ziemlich starke Blutung aus den Genitalien erlitten, wurde 
darauf in diesem Jahre schwanger, und abortirte im 3. Monate 
nach körperlicher Anstrengung mit wehenartigen Schmerzen und 
starkem Blutabgange, der nach vielem Chamillenthce- Trinken und
	        
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