Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

246 V. Chirurgie und Ophthalmologie. 
von einer Salbei-, später von einer Eichenrinden* Abkochung mit 
Wein, Ci Mal täglich frisch, auflegen, und darüber den angege 
benen Druckverband anwenden. Als jedoch nach einigen Tagen 
die Geschwulst sich zwar sehr vermindert hatte, aber dessenun 
geachtet nicht ganz verschwunden war, eröffnete ich dieselbe zuni 
dritten Male mit der Lanzette, dies Mal aber an ihrem abhän 
gigsten Theile, und liess, nach vollständiger Entleerung dersel 
ben, mit den angegebenen Mitteln fortiähren. Hierdurch bes 
serte es sich nun auch so weit, dass am 18. Tage nach dein 
Anfänge meiner Behandlung das Kind als vollkommen hergestellt 
aus der Cur entlassen werden konnte. Auch späterhin haben 
sich keine, etwa zurückgebliebenen, nachtheiligen Folgen gezeigt- 
132. Wiederersatz des knorpeligen Theils eines 
gänzlich zerstörten Septum narium aus der Ober 
lippe; von Dr. Fuicke in Hamburg. Ein 30jähriger Mann wurde 
1831 zum ersten Male ins allgemeine Krankenhaus aufgenommen, 
ln seiner Kindheit nie bedeutend krank, zog er sich vor 14 Jah 
ren einen Chanker am Penis zu, gegen den er von einem Apo 
theker Pillen, Pulver und Waschwasser erhielt, wodurch er denn 
auch bald geheilt zu seyn schien. Bei seiner Aufnahme litt er 
an Scirrhus testiculi dextri, dessen Ursache schwer zu ermitteln 
war. Bedeutende Degeneration des Testikels forderte jedoch ^ 
schnelle Exstirpation desselben. 3 Monate nach derselben wurde 
Pat. völlig geheilt entlassen. Am 15. Jan. 1833 kam er zum 
2. Male ins Krankenhaus. Elr hatte sich geraume Zeit ganz wohl 
befunden, sich aber als Schiffer manchen Erkältungen ausgesetzt. 
Durch eine solche Erkältung hatte er sich vor kurzem einen so 
genannten Stockschnupfen zugezogen, gegen den er verschiedene 
Hausmittel, doch ohne Erfolg gebrauchte. Die Nase war dabei 
immer sehr roth und angeschwollen gewesen. Auf Rath e nes 
Bekannten hatte er, um schnelle und radicale Heilung zu bewir 
ken , die ganze Nase mit gewöhnlichem Kochsalze ausgefüllt, was 
ihm aber sehr iibel bekam. Es entstanden danach heftige Schmer 
zen mit bedeutender Geschwulst und Rölhung der Nase, wobei 
das Innere zerstört wurde und eine Menge von Geschwüren sich 
bildeten. Ausserdem wurden mehrere Knochenstückchen aus dem 
Innern der Nase entleert, wonach er natürlich besser Luft schö 
pfen konnte, in der letzten Zeit nahm Geschwulst und Rothe 
der Nase immer mehr zu, auch zeigten sich im Innern derselben 
fortwährend heftig schmerzende Geschwüre, so dass er theils 
durch die Schmerzen, theils durch das Ansehen der Nase, die I 
Allen Schreck einjagte, bewogen, sein Geschäft aufgeben musste. 
Als er ins Krankenhaus anfgenornmen wurde, erschien die Nase 
bedeutend vergrössert, dunkelroth, und hier und da mit kleinen 
hellrothen Knötchen bedeckt. Die Nasenflügel waren wohl um 
das Vierfache verdickt und dabei so ausgedehnt, dass sie zu bei 
den Seiten einen starken Zoll über die Mundwinkel herabhingen. 
Die Ränder der Flügel uud die Stelle, wo die Nase in die Ober-
	        
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