Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

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II. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
der linsten sollte sich schon seit 2 Monaten finden. R. verord- 
nete bif. Sem.- Phelland. mit Salmiak, worauf Husten und Aus 
wurf sich minderten und nach einiger Zeit sich ganz verloren. 
Im JuL 1831 bekam l’at. heftigeres Kopfweh, öfteres Zucken in 
den Muskeln des Gesichts und der Extremitäten und gespannten 
Puls. Der Appetit litt dabei nicht. 10 Tage darauf stellten sich 
die Gonvulsionen so wie im Jahre vorher, nur dass sie ihn mehr 
erschöpften, ein, namentlich ging die Stimme gleich nach dem 
ersten Anfalle ganz verloren. Der Puls war voll, etwas hart, 
die Congestionen gegen den Kopf bedeutend. Es wurde ein Ader 
lass von 12 Unzen gemacht, nach dem das Blut eine Spur von 
Speckhaut zeigte. Ausserdem wendete man kalte Umschläge auf 
deu Kopf an, legte' Seilftcige auf Waden und Fusssohlen und 
gab innerlich Calorn. init Flor. Zinc. Schon am ersten Tage 
Abends setzten die Anfälle einige Stunden aus, kamen aber wie 
der und am 2. Tage war die rechte Seite halb und am 3. völlig 
gelähmt. In den Zwischenzeiten klagte Pat. jetzt über die hef 
tigsten Kopfschmerzen.' Er erhielt Flor, Zinc. mit Tart. vilriol., 
auch machte mau fortwährend kalte Umschläge um den Kopf. 
Am 4. Tage setzten die Anfälle länger aus. Es wurde Pulv 
rad. Jalup. in 4 Dosen zu j)j verordnet. Am 5. Tage setzten 
die Anfälle noch länger aus, Stimme und Sprache kehrten in 
etwas zurück und rechte Hand und rechter Fuss konnten wieder 
etwas bewegt werden. Der Kranke erhielt E.rtr. Aloes aquos. 
mit Extr. Helleb. nigr. in einer Mixtur. Am 6. Tage war kein 
Anfall mehr zu bemerken. Die Sprache kam ganz wieder und 
die Lähmung hob sich schnell. In den Mitteln wurde nichts 
geändert. Die starken Drastica brachten nicht gieich anfangs und 
nicht häufig Stuhlgang hervor. Später gab R. noch ein Mal Pul 
ver aus Flor. Zinc. mit Tart. vitr. Nach 14 Tagen arbeitete der 
Kranke wieder, und sein Zustand gestaltete sich später fast so,, 
wie vor der letzten Krankheit, nur dass er stumpfsinniger war 
und noch mehr an Kopfweh litt, das oft mit Erbrechen galliger 
Stoffe endigte. Appetit, Verdaunngskraft und alle übrigen tuii- 
ctfoneu waren gut. Im Jau. 1833 klagte Pat.-wieder über Kopf 
schmerzen, Schwindel, Doppeltsehen, allgemeine Trägheit, Schwä 
che und Pelzigseyn des rechten Arms und Fusses. Der Appetit 
war gut, die Oetfnung regelmässig. Er hustete viel und warf 
dabei purulenten Schleim aus, klagte aber, nicht über Brust 
schmerzen. 11. verordnete Aderlass, geschärfte Hand- und buss- 
häder, ein Abführmittel aus Tart. vitriol. mit Elix. arid, Uall.{ 
und magere Kost, doch wurde ihm danach nicht besser. Nach 
einigen Tagen stellten sich wieder UonvuUioneu ein. Sin, wie 
derholten sich alle Stunden bis 2 Stunden, waren nicht so hef 
tig, wie früher, und gingen nach 14 Ihgcu in convuhivisches 
Zittern der Muskeln des Kopfs und der Extremitäten iiber ; , das 
sich später nur auf die rechte Körperhältije beschränkte, die im 
mer schwächer und nach ü Wochen gana lahm wurde. Zugleich 
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