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VI. Gynäkologie und Pädiatrik.
blechs zu befestigenden Riemens. Das blecherne Sohlenstück
ist nach Art eines Pantoffels oberwärts mit Leder versehen, das
man über dem Fusse zusammenschnüren kann, an der untern
Fläche aber mit Sohlenleder belegt, damit beim Gehen die Ma
schine nicht klappe, inwendig aber von einer Korksohle bedeckt,
damit der Fussschweiss nicht das Blech angreife. Das blecherne
Afterstück ist äusserlich mit Leder überzogen, innerlich aber mit
Fries und weichem Leder so gepolstert, dass am obern Rande
ein etwas erhabener Wulst die Ferse nicht herausgleiten lässt.
Soll die Maschine angelegt werden, so wird 1) der Fusstheil zu
den Schienen stumpfwinklig gebogen, 2) das Sohlenstück ein
wärts gedreht, so dass die Krümmung des äussern Randes der
Maschiue der Krümmung des äussern Randes des Fusses ent
spricht. Dann wird der Fuss in das geöffnete Oberleder ge
steckt, festgeschnürt und die Ferse durch das von aussen nach
innen herbeigeführte Kuöchelband, der Unterschenkel aber durch
das unter dem Knie zusammengeschnallte Band befestigt. Nun
führt man den Riemen vom innern Fussrande über die Zehen nach
aussen und befestigt ihn an das Knöpfchen der Feder, die Sohlen
stück der Maschine und Vordertheil des Fusses nach aussen ziehen
soll. Ist der Fuss anfangs noch sehr unnachgiebig, so bleibt er
allerdings noch mehr oder weniger einwärts und zum Unter
schenkel stumpfwinklig gebogen stehen, aber nicht lange, wenn
durch tägliche Manipulation die Wirkung der Maschine unter
stützt wird, oder wenn man bei gehöriger Unterstützung gelinde
Versuche im Auftreten machen lässt. Die in Rede stehende Ma
schine wendet S. nun schon 6 Jahre mit bestem Erfolge an, und
ein von einem Arzte 5 Jahre vergeblich behandelter, nur auf
dem äussern Knöchel gehender 6jähriger Knabe konnte dadurch
schon nach 3 Monaten gehen. Dass die Maschine etwas com-
plicirt, mithin weniger haltbar sey, gesteht der Angeber selbst
zu, doch meint er, dass sich bei den vielen Vorzügen derselben
dieser Fehler wohl übersehen lasse, [llust’s Magazin f. d. ges.
Heilk., Bd. 43, Hft. 3.]
VI. Gynäkologie nnd Pädiatbik.
105. Heilung einer langwierigen und heftigen
Menstrnalkolik; vom Prof. Dr. Otto in Copenhagen. Eine
26jährige Frau hatte, seit ihre Periode im 16. Jahre erschienen,
vor Eintritt der Katamenien immer an sehr heftigen Schmerzen
gelitten, und die Hoffnung, dass im Ehestande dies anders wer
den würde, war nicht ausgegangen. Wenn die Periode bevor
stand, bekam sie stets die gewaltigste Kolik, die allmählich, so
heftig wurde, dass sie in die bedeutendsten Krämpfe fiel und be
sinnungslos dalag. Mit Eintritt der ersten Spur des Flusses hörten