Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

110 V. Chirurgie und Ophthalmologie. 
in der Luftröhre geduldet hatte, wieder zum Vorschein. Eg ver 
schwanden nun die Fieberzufälle, der Körper gedieh wieder und 
das Gesicht wurde wieder voll, das Aussehen munter und die 
Augen glänzend. Dennoch blieb asthmatischer Zustand mit pe 
riodischem Herzpochen zurück. Ersterer war aber nur beiin 
Laufen fühlbar. Die Kräfte nahmen immer mehr zu, der ganze 
Körper wurde rund, das Wachsthum aber blieb zurück. So ging 
es einige Jahre fort. Das Mädchen war bis auf die erwähnten 
Beschwerden gesund und diese wurden endlich der Kranken zur 
Gewohnheit und damit geduldig von ihr ertragen. Darauf, dass 
bisweilen etwas hellrothes, schaumiges Blut mit ausgehustet wurde, 
gaben die Eltern nicht viel Acht, da das muntere, frische An 
sehen der Tochter sie an keine Gefahr denken liess. 1832 stei 
gerten sich jedoch diese Zufälle. Das Herzklopfen wurde 
stärker, und es kam dazu ein änsserlich hörbares, schnarrendes, 
oder vielmehr knisterndes Geräusch und stärkere Ausbildung und 
Erhöhung des linken Thorax, auch trat zuweilen der Auswurf 
des hellrothen Blutes bedeutender auf. Dabei blieb der Körper 
voll und rund und das Asthma nahm so ab, dass das nun 11 jäh 
rige Mädchen Stunden weit gehen konnte, ohne davon angegrif 
fen zu werden. So wurde Pat. am 24. Nov. zu Fusse zum Vf. 
gebracht. Er fand die erwähnten Zufälle, sonst aber weder Fie 
ber, noch irgend etwas Krankhaftes und er sah ein anscheinend 
völlig gesundes, wohlgenährtes, kleines, niederstämmiges Mäd 
chen mit äusserst frischer Gesichtsfarbe und feurigem Blicke vor 
eich. Doch musste nach Allem Erweiterung einer oder der an 
dern Herzkammer, oder ein Aneurysma und starker Blutandrang 
mach Herzen und Lunge sich finden. Deshalb empfahl auch W., 
bei kühlender, nicht zu nährender Diät, wiederholte Blutentzie- 
hungen und gab Digitalis in mässiger Gabe und nahm sich auch 
Vor, später Mineralsäuren anzuwenden. Doch meint er, dass es 
ausser dem Bereiche der Kunst liege, die Kranke herzustellen, 
wenn es nicht durch die Natur geschähe, würde aber einen ge 
fälligen Rath wegen Behandlung dieser Pat. sehr dankbar anneh- 
men. \Hufeland's Journ. d. prakt. Heilkunde, 1835, Febr.] 
64. Eine völlige Anheilung eines ganz abge 
schnittenen Fingers durch das unmittelbare Wie- 
deransetzen erzählt Dezobry. Nachdem die Wundflächen ge 
reinigt, ward das getrennte Stück in seine normale Stellung ge 
bracht und durch einen zweckniässsigen Verband, welcher nach 
8 Tagen erneuert wurde, darin erhalten. Ara 33. Tage dieser 
Behandlung konnte er ganz entfernt werden. Der Finger war 
vollkommen angeheilt. [Bulletin gen. de Therapeutique, T. VII, 
hier. 2. ] 
65. Glückliche Heilung eines mit Quetschwun 
den und heftiger Blutung verbundenen Doppel 
bruchs der Oberschenkel; aus dem Berichte überdas klin. 
chir.-augenärztl. Institut zu Berlin f. 1833 vom G. R. v. Gr.efe.
	        
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