Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

IV. Materia medica und Toxikologie. 101 
aussäet, und Milte Mais an sonnigen Stellen auspflmzt und 
feucht hält. Man hat sie übrigens sehr verschieden g«"®" 1 “ 
Sprengel unterscheidet nach geringen Differenzen der BmUer 
und nach aufrechter oder hängender Haltung der Stiele »pitan- 
thes oleracea von £. brasilietisis. Defontainbs erwähnt - ui 
Gärten vorkommende Spielarten: eine rhit gelben, die andere mit 
braunen Blumen. Letztere bezeichnet er als besondere Art mit 
dem Namen: Spilanthes fnsca. In den arzneilichen Eigenscha 
ten scheinen alle diese Varietäten sich gleich zu scyn. In West 
indien und Spanien geniesst man die Para-Kresse roh und ge 
kocht und das Volk benutzt sie vielfach gegen Scorbnt, Rheuma 
tismen, Gicht, Stein und Harnbeschwerden. Unter den Aerzten 
hat sie besonders der spanische Leibarzt Bahi gebraucht und 
ein Elixir derselben gerühmt, zu dem er dife Blätter und nicht 
bloss die Blumen, wie man neuerlich will, benutzt: ty. Fol. 
Spilanth. olerac. ree. et cont. §vj , Alcoh. SS Libr. j stent in 
digest. per xij rfies, dein ßlt. et usui servent. Die Dosis ist nach 
Bahi früh und Abends 8 Tropfen in Molken oder Chinadecoct, 
nach Cloqukt aber täglich 1—2 Mal -j Esslöffel mit einem Glase 
Bec. Saponar. Bahi empfiehlt diese weihgeistige Zubereitung be 
sonders gegen 6Corbutische Augenübel. Auch verordnet er ^ die 
blossen Blätter als Kaumittel. In Frankreich hat besonders E'ma- 
nuel Rousseau die Parakresse, und zwar in der Revue mddicale 
gerühmt. Mit ihm stimmten Dbcourtilz, Morand und Clo^tiet 
überein, denen die Heilung mehrerer sorbutischen Kranken, bei 
denen sie die sonst gerühmten Mittel vergeblich angewendet hat 
ten, dadurch gelang. — Das frische Kraut, noch mehr aber die 
frische Blume, erregen, gekaut, den mehreren Syngenesisten ei 
genen besondern Geschmack, dem das kühlende Gefühl, das die 
Pfeffermünze erregt, merklich beigemischt ist; zugleich entsteht 
eigentümliches Kribeln in der Zunge und auf den Lippen, dem, 
ohne dass es gerade widerwärtig ist, doch einige Unbehaglich 
keit im Munde folgt. Lassaigne’s Analyse ergab besonders flüch 
tiges Oel, bittern, sehr scharfen Bestandteil, etwas phosphor- 
sauren Kalk und schwefelsaure, salzsaure und äpfelsaure L ott- 
asche. Nach Bkral und Büchner ging beim Destilliren kein 
ätherisches Oel über und alle wirksamen Bestandteile schienen 
lediglich in einem, in Alkohol leicht auflöslichen scharfen Weich 
harze enthalten, [u. Graefe's u. v. Walthers Journ. f. Chirurgie 
u. Augenheilkunde, Bd. 22, Hfl. 1.] 
54. Pulvis antepilepticus; vom M. R. Br. Cohen in 
Posen. C. kann für den von Pitschaft (Summar., Bd. VI, H. 8, 
Nr. 322) empfohlenen Pulv. antepileptic. aus Nicol. Bism. nitr. 
Ciunab. factit. und Extr. Aloes gegen Epilejma cerebralis nicht 
genug danken, da er durch denselben bei mehreren jungen Krau 
sen die auffallendsten und günstigsten Resultate erhielt, die er 
später mittheilen wird. Hier giebt er nur an, dass er das in 
11 "de stehende Pulver bis letzt 4 Individuen von 15—18 Jahren
	        
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