Full text: (10. Band = 1835, No. 1-No. 8)

(HM; Chirurgie und Ophthalmiölogie. 
491 
zen: werden] Dabei wärf der Kranke in einem fort unruhig eich 
umher und :war .so- abgespannt, dass. er nach: solchen Aeusserun- 
gen wie leblos -hinsank.:: H. erklärte den: Verwandten, dass ‘hier 
an Rettung nicht zu denken sey, der Tod..aber wohl bald die 
Leiden endigen werde.‘ Er verordnete Inf: Meliss. und Chenop. 
ambros. mit Essignaphtha ‚und einigen Tropfen Laudanun und 
liess bei grosser Aufregung Nitr: mit Extr. kyosc. nehmen, Das 
typhöse Fieber machte rasche Fortschritte; es stellten sich De- 
tirien ein, die besonders in den letzten Tagen furibund wurden, 
und bald erfolgte der Tod durch Lähmung des Gehirns; — Der 
Vf. sucht die Ursache der ganzen Krankheit in arthritischer An- 
lage, die in frühern Jahren sich oft zeigte und oft zum völligen 
Ausbruch kam, “doch nie :zweckmässig und radical: behandelt 
wurde.: Sieht man auf sein früheres Leben, so 'erklärt ‘sich 
leicht; wie diese. Anlage, nach und nach gesteigert, "jene Säfte- 
veränderung erzengte,; die zur Entstehung und völligen Entwicke- 
lung des Fungus haematodes die nächste Ursache abgiebt. - Bei 
der Section fand man, dass der Fungus die Grösse eines grössen 
Kinderkopfe erreicht hatte: und sich von der linken Schulterhöhe 
über das Schlüsselbein bis unter die Brust der. nämlichen:Seite 
erstreckte. ‘Die :rechte Muskelpartie :des Halses war so aufge- 
trieben, dass Sternocleidomastoideus, Sternothyrevideus und Omo- 
hyoideus einen missfarbigen, von Hautgefässen. durchwebten Bün- 
del: darstellten. . Die Geschwulst fühlte sich. gespannt,. ziemlich 
elastisch an, sah uneben, missfarbig aus und: hatte.‘ mehrere 
schwarze, ganz teigige; für weitfortgeschrittenen. feuchten Brand 
sprechende Hautstellen. Die Geschwulst: war‘ übrigens ganz g@- 
schlossen und nur aus 3 schwarzen Hautstelten floss seröse stin- 
kende Flüssigkeit ;aus. Geöffnet bestand «die Geschwulst aus 
schwärzlich grauer, aufgelockerter Blutmasse‘ in fücherförmigen 
Abtheilungen, von weicher, leberartiger Consistenz. Nach leich- 
ter Lostrennung des Fungus vom Sternum und unterliegenden 
Rippen ergab sich,: dass. die ‘Handhabe mit dem obern Theile 
des Sternum ganz ‚zerfressen‘ und in seiner Textur verändert 
war, Die Zerstörung der Knochensubstanz: ging ‚bis zur 5. wah- 
ren Rippe, so dass: einzelne: Bruchstücke mit der Geschwulst 
sich lostrennten und das Rippenfell ganz bloss dalag. Die noch 
unversehrten Rippen ‚der .rechten Seite sahen: missfarbig aus, wa- 
ren leicht brüchig, mürbe und aufgelockert. Das Ganze bildete 
eine ‘leberartig-säuerlieh: riechende Masse. Die Lungen waren 
welk, zusammengefallen,’ theilweise ganz brandig, das Herz un- 
gewöhnlich gross und der‘ Herzbeutel voll seröser, mehr sulzar- 
tiger Consistenz. : Die: vordere Herzkammer war sehr erweitert, 
schlaff und enthielt nur Blutgerinnsel. Der hintern fehlten die 
Trabeculae cordis. fast ganz. Lungenschlagadern und Aorta zeig- 
ten nut dunklere Färbung beim Austritt aus .dem Herzen. Der 
Nerv. Vagus. und Sympath.. erschienen nicht krankhaft. Die 
mehr als. gewöhnlich grosse, aufgetriebene Leber zeigte bhelen-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.