Full text: (10. Band = 1835, No. 1-No. 8)

1. Materia medica und Toxikologie. 
einer. Bohne bia zu der eines halben Hühnereies) besetzt, und 
diese wieder von einem schönen rosenartigen Hellroth umgeben, 
Bei dem Einen begannen die Erscheinungen: auf der linken Seite 
der Zunge und. Wange, nnd zogen sich von da über Mandeln ete, 
nach der rechten Seite, woselbst sie, sich in dem rechten Mund- 
winkel endend, ein grosses, sich nach aussen verbreitendes Ge- 
schwür bildeten. Kigen, doch gewiss zufällig, dass auch bei 
den andern 3 an derselben Stelle die Krankheit als Geschwür 
oder Schrunde nach aussen zu wuchern versuchte. „Ausser der 
'Mundhöhle zeigte sich bei allen 4 Pat. auch nicht-das mindeste 
krankhafte Sympiom, und alle befanden sich, bis auf heftige 
Schmerzen, vorzüglich beim Kauen, überhaupt Essen, ohne Be- 
schwerden.: Keiner der Pat. war zu.überreden, die Stube einige 
Zeit zu hüten, wiewohl ich Jedem .sagte, dass er sich so wenig 
als ieh, von dem äussern und innern Gebrauche dieses oder je 
nes Mittelchens Eıwas versprechen könne, und dass bei solchen 
gemischten, degenerirten Leiden nur die strengste Diät nebst ei- 
nem intensiven Verfahren, das aber ohne erstere einzuschlagen 
unmöglich sey, gegründete Hoffnung zur radicalen Heilung gebe. 
Kurz die Herren blieben bei. ihrem Kopfe, aber die Krankheit 
liess sich eben so wenig durch irgend ein inneres oder äusseres 
Mittel: Kupfer, Säuren, Gold, Kohle, Schwefel, Abführmittel, 
Aetzungen, Waschungen., Elektricität u. 8. w., aus ihrem ‚Gleise 
‚bringen. Wahl heilten mitunter einige Punkte, dann wurden aber 
‘wieder einige andere Stellen krankhaft ergriffen... In-- dem einen 
Falle, wo ich, weil die Geschwürchen vorzugsweise einen mer- 
curiellen ‚Charakter zeigten,. sehr‘ oberflächlich von weisslicher 
Farbe, besonders an den innern Wangen sassen, und oft schon 
nach mehreren Tagen ihren Ort wechselten, innerlich Schwefel- 
Jleber mit Asa foetid. und Kıtract. chelid. neben Schwefelleber- 
bädern. brauchen liess, ging es einige. Wochen recht gut, als 
sich plötzlich ,. während des Fortgebrauchs dieser Mittel, die 
Scene wieder veränderte.. Kurz, dies ist. hier wenigstens der 
alleinige Zweck dieser Mittheilung „. ich reichte auf wiederholtes 
{Anrathen eines uns befreundeten Arztes, welcher eine Aehnlich- 
keit zwischen diesen Geschwüren und der Mundfäule sehen wollte, 
allen 4 Kranken, vom Anfang Dee. 1834 an, eine Solution von 
gr.ij Jod, gr.iv Kali hydrojod, in 8 Unzen destill. Wassers. S, 
Drei Mal des Tags 2 Ksslöffel zu nehmen, diese Quantität aber 
jedes Mal vor dem Hinunterschlucken einige Minuten im Munde 
zu halten, wodurch wir gleichzeitig topisch einzuwirken beabsich- 
tigten. Obschon sämmtliche Kranke diese Mittel im steigender 
| Gabe wenigstens über 1 Monat fortsetzten, Einer sogar vom 
‘4. Dec. 1834 bis 3. Febr. 1835, ia welcher Zeit er von. dem 
4. Jan. an 6 Flaschen, deren jede gr. vij Jod und gr. xij Kali 
hydrojod. enthielt, verbraucht hatte, so zeigte sich doch bei 
keinem eine günstige Wirkung; aber, so wie auch nebenbei an- 
zuführen, selbst nach den forigeseizten starken Gaben, ausser 
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