I. Materia medica und Toxikologie...
ohne alle schleimige Umhüllang auf dem Boden des Geschirrs:;
Die muthmaassliche Grösse eines jeden Wurms konnte leicht 12
bis 15 Ellen betragen. Der Kranke erfreute sich bald nach der
Eur einer guten Gesundheit; leider! aber sollte diese Freude
nicht lange dauern, denn vor einigen Wochen eröffuete er mir,
dass sich abermals Glieder eines Bandwurms gezeigt hätten. —
Von den übrigen gegen den Bandwurm angepriesenen Mitteln
will ich nur der ScHmipT’schen Cur: und der Abko-
ehung der Wurzelrinde des Granatbaums gedenken. Die
ScHmMıDT’sche Cur anlangend, so versuchte ich dieselbe in
7 Fällen und erhielt folgende Resultate: In 3 Fällen war die-
selbe gänzlich erfolglos; in den übrigen 4 Fällen. bewirkte sie
nur den Abgang einzelner Glieder, obschon sie unter denselben
Umständen, wie die von mir empfohlenen, angewendet wurde; —
alle Kranke litten äussert heftig dabei; einige bekamen sehr stür-
misches Erbrechen, andere wurden von den grässlichsten Kolik-
schmerzen gequält, alle konnten erst nach mehreren Tagen sich
völlig davon erholen, und keiner von ihnen hätte sich je wieder
zum Gebrauche dieser Cur entschliessen können. — Eben se
wenig leistete mir die Wurzelrinde des Granatbaums,
die ich nach Breton in 3 Fällen versuchte. Alle 3 Kranken
brachen die genommene Menge fast unmittelbar nach dem KEin-
nehmen wieder weg; die Wirkung auf den Stuhl blieb gänzlich
aus; und der Wurm liess sich in seiner Behausung auch nicht
im mindesten dadurch stören. —
N. MATERIA MEDICA und TOXIKOLOGIE,
256. Ueber den Nutzen des Veratrins; von Dr.
Jounson. In 2 Fällen von Gesichtsschmerz, bei dem die Infra-
orbitalnerven litten und der mit verschiedener Stärke in dem ei-
nen 3, im andern 7 Jahre gewährt hatte, folgte dem Gebrauche
der starken Veratrinsalbe rasche, entschiedene Linderung. Ele
wurde nämlich dadurch nicht nur die Dauer der Anfälle sehr ab-
gekürzt, sondern die Anfälle waren auch weniger peinigend und
stellten sich seltener ein. KEiner der Kranken, ein ungefähr
bOjähriger Zimmermann, war fast 2 Jahre so von dem Uebel
gequält, dass er in dieser Zeit fast gar nicht hatte arbeiten
können und jede, wenn auch noch so geringe Witterungsverän-
derung einen Anfall herbeiführte. Nachdem er die Salbe eine
Woche angewendet hatte, ging es viel besser: er befand sich
am Tage verhältnissmässig wohl und fing an Nachts ruhig zu
schlafen, was er lange nicht gekonnt hatte. Der zweite Kranke
war ein Landmann in den 60er Jahren, und der Erfolg nicht we-
niger befriedigend. Beide werden allerdings. noch von Anfällen
geplagt, doch haben .sie dieselben in ihrer Gewalt, indem eie die