Full text: (10. Band = 1835, No. 1-No. 8)

156 L.. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
etwa 2 Zoll vom Hölzchen abstehf. Dieses Hölzchen wird nun 
mit seiner schmalen rechten Seite an die Fingerwurzeln gelegt 
and der Daumen legt sich an die schmale Seite linke. Um das 
Zittern völlig zu verhüten, legen sich die: ersten Finger der lin- 
ken Hand ganz leicht an die linke Seite des Hölzchens. Es wer- 
den also eigentlich: beide Hände zum Schreiben gebraucht, wor- 
aus aber kein Nachtheil oder Zeitverlust entsteht, da die linke 
sonst doch müssig bleibt. Das. Papier, worauf Pat. schreibt, 
muss beschwert seyn, weil es ‚sonst ausgleiten würde. Diese 
Vorrichtung wendet Pat, schon seit mehreren Jahren an, und er 
kann dadurch wieder eben. so schnell und eben so gut schreiben, 
als‘ damals, wo die Hand noch gesund war. — Was das Wesen 
dieses Uebels anlangt, so ist es im allgemeinen wohl in die 
Klasse der Nervenkrankheiten zu setzen. Ob aber in die Reihe 
der rein dynamischen? ist eine Frage, die A. nicht bestimmt be- 
jahen mag, obgleich . die ..von ihm gesehenen Fälle der Art kei- 
nen materiellen Grund darboten. [Med, Zeit. v. Vereine F- Heülk. 
in Preussen, 1835, Nr] 
: 251. Beobachtungen über das Wesen der Ruhr; 
von Dr. Levee in Tübingen.‘ Die grosse Mehrzahl der Aerzte 
sieht die Ruhr als eigenthümliche Entzündung der Schleimhaut 
des Darmcanals, vorzugsweise des Dickdarms, an und scheint 
diese Ansicht vor Allem aus dem Befunde der Sectionen zu schö- 
pfen. Fasst man aber die Zufälle der Ruhr während ihres Ver- 
laufs.ins Auge, so will sich nirgends das Bild der Darmentzün- 
dung herausstellen: Es treten nämlich bei der einfachen Ruhr 
Folgende Wahrnehmungen störend entgegen: 1) relative Unem- 
pfindlichkeit dee Bauchs gegen Berührung, so dass Manche in 
starkem Zuschnüren desselben Erleichterung suchen; 2) Kleinheit 
und Weichheit des Bauchs; die Bauchdecken sind entweder ab- 
gespannt, oder eingezogen, nie aufgetrieben; 3) Geringfügigkeit 
des Fiebers im Verhältnisse zum Schmerz; 4) Typus des Fie- 
bers und der Schmerzen, welche beide intermittiren; 5) Mangel 
gewöhnlicher Entzündungsproducte, dagegen eigenthümliche Be- 
schaffenheit der Faeces, häufiger Abgang derselben und Leichtig- 
keit ihres Abgangs, gerade wenn die Ruhr tödtlich wird; 6) Häu- 
fGgkeit und Leichtigkeit der Blutungen, welche die der Entzün- 
dung eigenthümliche Spannung nicht zulässt; 7) in der grossen 
Mehrzahl leichter Verlauf der Krankheit; 8) Anlage, ohne ent- 
sprechende organische Destruction, lähmend zu enden; 9) Anlage 
zu schnellem Metaschematismus überhaupt und zu Metaschematis- 
mus in fieberlose Nervenkrankheit insbesondere; 10) Jahreszeit, in 
der Ruhren sich nicht einstellen und ausbreiten; 11) constanter 
Mangel einer Kruste im gelassenen Blute; 12) eminenter Nutzen 
des Opiums gegen die Schmerzen. Zu diesen Zweifeln über ent- 
zündliche Natur der Ruhr ,'d. h. über Existenz örtlicher oder allge- 
meiner arterieller Reaction des Organismus bei derselben, tritt eine 
Reihe von Erscheinungen, die positiv andeuten , dass die Natur das 
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