Full text: (10. Band = 1835, No. 1-No. 8)

1ll. Materfa medica und Toxikologie, 
tzige behandelt. Dass 1832 sich so viele Kranke fanden, lag 
daran, dass das von der belgischen Gränze nach Westphalen ver- 
legte Regiment im Allgemeinen nicht die besten Quartiere hatte 
und hinsichtlich der Lebensart und der Reinlichkeit nicht so ge- 
nau, wie in der Garnison, controlirt werden konnte. Die er- 
wähnten Kranken wurden nun sämmtlich durch Seifeneinreibun- 
gen geheilt. Die Gesammtsumme der Behandlungstage betrug 
2755: es kommen demnach etwas mehr als 11 'Fage auf einen 
Mann. Gewöhnlich erhie!ten die Kranken in der Desquammation 
ein kühlendes Laxans. UWeble Folgen wurden vom Verf. nach 
diesem Verfahren nie beobachtet. Nicht weniger günstige Er- 
fahrungen wurden auch von Collegen gemacht. Besondere KEr- 
wähnung verdient eine Nachricht vom praktischen Arzte Harrt- 
MANN zu Boitzenburg. Nachdem derselbe seiner Dienstpflicht als 
Escadron - Chirurg im obengenannten Regimente Genüge geleistet, 
kam er als Wundarzt ins Armenhaus zu Potsdam, wo er die Sei- 
feneinreibungen gegen Krätze einführte und damit so glücklich war, 
dass ihm die Direction des Nutzens wegen, welcher der Kasse 
durch die auffallende Verminderung der Behandlungstage der Pso- 
rischen bei dieser Behandlung erwuchs, eine monatliche Gehalts- 
zulage bewilligte. — Im Jahre 1833 ist auch eine Schrift von 
PrEeuFeR in Bamberg erschienen, in welcher P. ebenfalls die Sei- 
feneinreibungen gegen Krätze rühmte. Der Verf. freut sich, dass 
PrEureR seine Methode aufmerksam geprüft und zweckmässig be- 
funden hat und dass durch seine Vermittelung das k. baiersche Mi- 
nisterium veranlasst worden ist, diese allen. Krankenanstalten zur 
Befolgung vorzuschreiben. — Aus dem Angeführten ergiebt sich 
demnach, dass man mit Einreibungen von einfacher grüner Seife 
die gewöhnliche Krätze sicher, schnell, weniger unangenehm als 
durch manches andere Mittel und billig heilen kann. Werfen 
Einige dieser Curart vor, dass durch dieselbe nicht jede Sca- 
bies geheilt werde, so vergessen sie, dass es kein Mittel giebt, 
dass nicht bisweilen die Erwartung nicht befriedigte. Nicht selten 
vorkommende Ausnahmen, sondern entschiedene Mehrzahl der 
Fälle glücklicher Heilungen durch ein Mittel bestimmen den Werth 
desselben. — Die Behandlung Krätziger mit Waschungen von 
Chlorkalkwasser, welche C. in Folge einer Verordnung des Chefs 
des Militär-Mediecinalwesens bei 10 Kranken in Anwendung brachte, 
fiel in jeder Beziehung ungünstig aus, was wohl auch bei andern 
der Fall seyn musste, da bald wieder die Einstellung dieser Wa- 
schungen befohlen wurde, „weil sich die Methode nicht alleir 
nicht bewährt habe, sondern weil das Mittel bei Mehreren sogar 
nachtheilig auf die Haut wirke, überhanpt die Heilung der Krätze 
dadurch langsamer, zuweilen gar nicht habe herbeigeführt wer- 
den können.“ [Casper’s Wochenschr. f. d. ges. Heilk., 1834, Nr.42.] 
21. Resultate der mit dem Liquor haemostali- 
cus der Apotheker Hummer und JAENICKE angestell- 
ten Curversuche. Mit dem in Rede etehenden Liquor (S. 
EI
	        
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