IV. Chirurgie und Ophthalmologie,
zuständen: aus jeder noch so kleinen Incision hervorsickernde Blut
ungemein, hier nöthigt das starre weniger lösbare Zeilgewebe
oft da das Messer zu benutzen, wo man sonst die Trennung durch
ztumpfe Werkzeuge sicher. bewirken kann, hier verrathen des
Pulsmangels wegen keine rhythmischen Schläge dem: Finger das
nahe Gefäss und hier geschehen bei festerem Zusammenhange
der Arterie mit dem angrenzenden Nerven- und Blutaderstamme
leicht Irrungen, die den traurigsten Ausgang haben. Diess alles
erwägend beabsichtigte der Vf. die Unterbindung keineswegs am
Oberarme, sondern im Cubitalgelenke auszuführen und zwar nicht
etwa, weil in dieser ebenfalls krankhaft veränderten Gegend jene
ungünstigen Umstände geringer vermuthet werden konnten, son-
dern einzig deshalb, weil. der Blutstrahl aus der verletzten ‚Ar-
terie zur sichern Leitung benutzt werden sollte. Diesen Plan im
Auge haltend, wurde die Hautwunde nach Anlegung des Tarni-
kets auf und abwärts bis auf 2 starke Zoll erweitert, das Blut-
gerinnsel entfernt, der Grund der Wunde genau gereinigt und nun
das Turniket momentan gelüftet. Der sogleich sich vordrängende
helilrothe arterielle Blutstrom zeigte, wo die Dilatation nach der
Tiefe hin zu bewirken.war.. Bei wiedergeschlossenem 'Turniket
wurde diese mit wenigen kleinen Schnitten, so weit diess sicher
erlaubt war, vollzogen, dann. wurde von neuem. das Turniket ge-
öffnet, um die durch den: jetzt in regelmässigen. Absätzen frei
hervorspritzenden Blutstrahl vorgezeichnete Bahn mittelst der er-
wähnten Encheiresen weiter .zu verfolgen. Als dieses Verfahren
nochmals wiederholt worden war, lag die klaffende Arterienwunde
vor, worauf sich leicht ober - und unterhalb derselben auf ge-
wöhnliche Weise eine Schlinge um den Arterienstamm legen liess.
Die leiztere wurde deshalb nicht versäumt, um desto sicherer
Setundairblutungen vorzubeugen, die unter diesen Verhältnissen
oft genug aus dem untern Arterienende entstehen. Was die Nach-
behandlung anlangt, so befolgte der Vf, sein. bei Unterbindung
grösserer Arterienstämme der Extremitäten bewährtes und schon
früher bekannt gemachtes Verfahren. Die Ligaturen lösten sich
von selbst am 7%, Tage, Wegen Hinneigung zum typhösen Fie-
ber erhielt Pat. K/ir. acid. Hall. Oertliche und allgemeine Krank-
heitserscheinungen minderten sich von Tage zu Tage. Die Pul-
sation oberhalb der Unterbiadung stellte sich im gleichen Ver-
hältnisse, als die allgemeine Entzündungsgeschwulst des Armes
nachliess, wieder ein... Vom Radialpulse liess sich dagegen durch-
aus nichts fühlen. In der vierten Woche war die Wunde ge-
schlossen und Gefühl und Temperatur kehrten völlig zurück, Be-
weglichkeit, Kraft und Brauchbarkeit traten aber erst nach 4 Mo-
naten ein. [v. Gräfe’s =, v. Walther’s Journ, f. Chir. u. Adugen-
heilk, Bd. 22, Hf:
237. Von d-
sen und überh--
Zellgewebes de-
"en bei phlegmonösen Ro-
„der acuten Entzündung des
.. an den Extremitäten. Wenn