Full text: (10. Band = 1835, No. 1-No. 8)

IV. Chirurgie und Ophthalmologie, 
zuständen: aus jeder noch so kleinen Incision hervorsickernde Blut 
ungemein, hier nöthigt das starre weniger lösbare Zeilgewebe 
oft da das Messer zu benutzen, wo man sonst die Trennung durch 
ztumpfe Werkzeuge sicher. bewirken kann, hier verrathen des 
Pulsmangels wegen keine rhythmischen Schläge dem: Finger das 
nahe Gefäss und hier geschehen bei festerem Zusammenhange 
der Arterie mit dem angrenzenden Nerven- und Blutaderstamme 
leicht Irrungen, die den traurigsten Ausgang haben.  Diess alles 
erwägend beabsichtigte der Vf. die Unterbindung keineswegs am 
Oberarme, sondern im Cubitalgelenke auszuführen und zwar nicht 
etwa, weil in dieser ebenfalls krankhaft veränderten Gegend jene 
ungünstigen Umstände geringer vermuthet werden konnten, son- 
dern einzig deshalb, weil. der Blutstrahl aus der verletzten ‚Ar- 
terie zur sichern Leitung benutzt werden sollte. Diesen Plan im 
Auge haltend, wurde die Hautwunde nach Anlegung des Tarni- 
kets auf und abwärts bis auf 2 starke Zoll erweitert, das Blut- 
gerinnsel entfernt, der Grund der Wunde genau gereinigt und nun 
das Turniket momentan gelüftet. Der sogleich sich vordrängende 
helilrothe arterielle Blutstrom zeigte, wo die Dilatation nach der 
Tiefe hin zu bewirken.war.. Bei wiedergeschlossenem 'Turniket 
wurde diese mit wenigen kleinen Schnitten, so weit diess sicher 
erlaubt war, vollzogen, dann. wurde von neuem. das Turniket ge- 
öffnet, um die durch den: jetzt in regelmässigen. Absätzen frei 
hervorspritzenden Blutstrahl vorgezeichnete Bahn mittelst der er- 
wähnten Encheiresen weiter .zu verfolgen. Als dieses Verfahren 
nochmals wiederholt worden war, lag die klaffende Arterienwunde 
vor, worauf sich leicht ober - und unterhalb derselben auf ge- 
wöhnliche Weise eine Schlinge um den Arterienstamm legen liess. 
Die leiztere wurde deshalb nicht versäumt, um desto sicherer 
Setundairblutungen vorzubeugen, die unter diesen Verhältnissen 
oft genug aus dem untern Arterienende entstehen. Was die Nach- 
behandlung anlangt, so befolgte der Vf, sein. bei Unterbindung 
grösserer Arterienstämme der Extremitäten bewährtes und schon 
früher bekannt gemachtes Verfahren. Die Ligaturen lösten sich 
von selbst am 7%, Tage, Wegen Hinneigung zum typhösen Fie- 
ber erhielt Pat. K/ir. acid. Hall. Oertliche und allgemeine Krank- 
heitserscheinungen minderten sich von Tage zu Tage. Die Pul- 
sation oberhalb der Unterbiadung stellte sich im gleichen Ver- 
hältnisse, als die allgemeine Entzündungsgeschwulst des Armes 
nachliess, wieder ein... Vom Radialpulse liess sich dagegen durch- 
aus nichts fühlen. In der vierten Woche war die Wunde ge- 
schlossen und Gefühl und Temperatur kehrten völlig zurück, Be- 
weglichkeit, Kraft und Brauchbarkeit traten aber erst nach 4 Mo- 
naten ein. [v. Gräfe’s =, v. Walther’s Journ, f. Chir. u. Adugen- 
heilk, Bd. 22, Hf: 
237. Von d- 
sen und überh-- 
Zellgewebes de- 
"en bei phlegmonösen Ro- 
„der acuten Entzündung des 
.. an den Extremitäten. Wenn
	        
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