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IV. Chlrurgie und Ophihalmalogie,
ziehen desselben ‚und durch blutige Naht mit dem obern in ge-
nauer Vereinigung hätte erhalten werden können, so wurde diese
doch unterlassen, weil zu gehöriger Befestigung der getrennten
Luftröhrentheile 3 Fäden nöthig gewesen wären und weil diese
im nervenreichsten Theile. der Luftröhre so heftigen und anhal-
tenden krampfhaften Husten erregen, dass entweder die Fäden
ausreissen, oder dieselben getrennt werden müssen. A. suchte
daher so viel als möglich dadurch Vereinigung der Luftröhren-
wunde zu erlangen, dass er den Kopf stark nach vorwärts gegen
die Brust beugen und die äussere Hautwunde durch 5 Ligaturen
und Heftpflaster genau vereinigen liess. Durch eine fest ange-
nähte Leinwandkappe, nach Art der Könrrr’schen Mütze, wurde
der. Kopf mit dem Kinn auf die Brust herabgebeugt erhalten, der
Kranke in sitzende, etwas nach der Seite geneigte Lage gebracht
und durch Wächter in dieser Lage erhalten. Da in der ersten Zeit
keine Nahrung und Arzneien durch den Mund beigebracht - werden
konnten, da jeder Schlingversuch den anhaltenden Hustenreiz stei-
gerte und Austritt von Blut aus Mund und Nase zur Folge hatte,
so konnte er, um den sehr gesunkenen Kräften aufzuhelfen, nur
durch nährende Klystiere durch den After erhalten werden, Am
5. Tage versuchte er mit grösster Anstrengung Gerstenschleim zu
schlingen, worauf aber ein so heftiger Hustenreiz mit Erstickungs«
gefahr und blutigschleimigem : Ausflusse entstand, dass er damit
aufhören musste. Erst am 8. Tage konnten füssige Speisen durch
den Mund genommen werden, die jetzt bloss noch den Husten-
reiz steigerten. Von jetzt ging es täglich besser, durch kräftige
in Gummischleim eingehüllte Chinadecocte nahmen die Kräfte zu-
gehends zu, der Husten aber ab, und am 16. Tage blieb er ganz
aus. Als man am 8. Tage den ersten Verband abnahm, waren die
Wundränder zu beiden Seiten bereits vereinigt und die vordere
durch Eiterung heilende Stelle machte kein weiteres Hinderniss;
vom 21. Tage konnte der Verband zur Vorwärtsbeugung des Kopfs
entfernt und Pat. nach 5 Wochen völlig geheilt entlassen werden.
Wenn schon die Heilung dieser so beträchtlichen Querwunde der
Luftröhre durch einfache Vereinigung der Luftröhre interessant
ist und für Möglichkeit der Heilung der Wunde ohne blutige
Vereinigung der Luftröhrenwunde aufs Neue spricht, so ist das
Ende dieses Unglücklichen nicht weniger der Mittheilung werth,
und es fragt sich ob hier krankhafter "Trieb zum Selbstmord an-
zunehmen ist. Nachdem Pat. geheilt entlasseimr worden war, kehrte
er in seine Heimath zurück und arbeitete bei seinem Vater, Er
war unter seinen Freunden munter und nahm gern an Lustbar-
keiten Antheil, doch schon nach einem halben Jahre hing er sich
im obern Theil seines Hauses auf, wurde aber abgeschnitten
und gerettet. Schon einige Tage nachher ging er wieder, als
wenn nichts vorgefallen wäre, seinem Geschäfte und dem Ver-
gnügen nach, nannte das Geschehene einen dummen Streich und
meinte, er thue es nicht mehr, er lebe gern. Ein Jahr später