Full text: (10. Band = 1835, No. 1-No. 8)

il; Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 391 
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|gebrauchen, nie Bier, sondern Wein, besonders den elwas adetrin- 
girenden Schweizerwein und kräftige Nahrung, doch nicht zu viel 
zu sich zu nehmen, und liess zur unmittelbaren Nachcur das Cann- 
statter Wasser an der Quelle trinken... R. hält seine Ansicht 
vom Wesen dieses Uebels, dass, es nämlich in Trägheit des Un- 
erteibs, in Verschleimung des Bluts, in Vorherrschen des Venen- 
blut über das Arterienblut und durchaus nicht in einem örtlichen 
Leiden bestanden habe, für gerechtfertigt durch die Ursachen, 
zu‘ denen besonders die Körperconstitution gehört, durch die Sym- 
ptome und durch den Erfolg der Cur. ‘ Zur Aufklärung über das 
Wesen der Krankheit erwähnt R. noch Folgendes: so wie Pat; 
Kopfweh und verdorbenen Magen hat, muss ‚er niessen und wirft 
(Morgens mehr aus.‘ Wie also die ‚Schleimhaut des Darmcanals 
‘vorübergehend oder dauernd durch fehlerhafte Blutbereitung er- 
krankt, so erkrankt auch die Schleimhaut der Luftwege; | Ver- 
dauungs- und Respirationsleiden‘ überhaupt müssen nothwendig 
in engster Beziehung zu einander stehen. —. I. Der andere Fall 
[kam bei‘ einem: jetzt 58jährigen Wagner vor, der in seiner Juz 
gend gesund gewesen war. Er hatte früher eine kräftige Con- 
stitution gehabt, Habitus und Gemüthsart aljer "waren phlegma; 
tisch. Vor 20 Jahren lag er schwer darnieder , doch ergiebt sich 
aus seinen Angaben nicht genau, woran er gelitten, Seitdem war er 
nie ganz gesund, Anfangs )itt nur der Magen, er konnte nicht 
Alles, wie früher ‚vertragen, bekam gleich nach kleinen Excessen 
heftiges Kopfweh und Erbrechen und war oft‘ verstopft. Diese 
Unpässlichkeiten waren aber vorübergehend und Pat.‘ konnte im- 
mer seiner Profession voörstehen. Seit mehreren Jahren‘ bekam 
er bisweilen‘; gewöhnlich Nachts, aethmatische Anfälle, hatte ‚da- 
bei belegte Zunge und keinen Appetit. Ein Mal hielt dieser An- 
fall länger an, wo ihn der Vrf. glücklich mit antigastrischen Mit- 
teln behandelte. Meist half sich Pat. durch Fasten. . In der 
letzten Zeit häuften sich die Anfälle besonders und am 4. Aug, 
v; J. wurde R, Nachts gerufen. Er konnte mit aufgestützten 
Händen kaum athmen, der Puls war klein und die Zunge etwas 
belegt. Er erhielt Zuf. Valer. und Spir. sal ammon. anis. und ei- 
nen Senfteig. Den‘ Tag über ging es Jeidlich, doch war der 
Athem sehr beklommen und pfeifend.. Abends verordnete R. 
eine Mixtur mit Sal ammon. und‘ Exftr. hyosc. Nachts wurde 
die Dyspnöe sehr bedeutend, der Puls war kaum zu fühlen und 
Hände und Füsse kalt. Auf geschärfte Hand- und Fussbäder 
fühlte sich Pat; etwas erleichtert. Am 6. früh, war die Zunge 
sehr stark belegt, die Dyspnöe etwas geringer, von Entzündung 
jnpSr King Spur, Auf ein Kmetico-catharticeum erbrach der 
‚Kranke viel Schleim und Galle, Oeffuung aber erfolgte nicht. 
Die Brust war viel freier. Nachts trat unbedeutende Exacerba- 
tion ein, die Zunge war reiner, Pat. hustete viel und warf bis- 
weilen zähen Schleim aus. Am 7%. erhielt er ein Dec, rad. Rhei 
und Fruct, tamarı, mit Mann, und Tart. tart,' Die Dyspnöe liess
	        
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