IV. Chirurgie und Ophthalmologie, 83517
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rend der Behandlung sonderten sich einige Knochenlamellen ab,
und am. 13. Octbr, wurde Pat. geheilt entlassen. — Von höch-
ster Wichtigkeit. für die Lehre von der Trepanation ist aber nach-
stehender Fall: VII. Ein 39jähriger, gesunder, kräftiger Cüras-
sier. wurde am 12, März 1833 beim Umfallen eines hochbela-
denen Fouragewagens, auf dem er sass, mit der linken Kopf-
seite aufs Steinpflaster geschleudert, wobei noch ein Hafersack
auf ihn fiel, und erlitt eine bedeutende Kopfverletzung, Der so
gleich herbeigerufene Bataill. - Arzt Dörıne fand den Verunglück-
ten völlig bewusstlos, mit kleinem, unterdrücktem, doch hartge-
spanntem Pulse, langsamer, durch tiefes Seufzen öfter unter«
brochener Respiration, starren Augen und gegen das Licht em-
pfindlicher Pupille. Es war einige Male Erbrechen zugegen ge-
wesen, aus linkem Ohre und Nasenloche floss Blut, auf dem Hn-
ken Scheitelbein sah man eine Geschwulst und in der Mitte der-
selben eine + Zoll lange, stark blutende und bis auf den Hirn-
schädel gehende Wunde. Es wurde sogleich ein Pfund Blut ge-
lassen, der Kopf kalt fomentirt und der Verwundete ins Lazareth
gebracht, wo sich bei genauer Untersuchung der Wunden ergab,
dass das Pericranium 14 Zoll vom Hirnschädel getrennt und in
diesem kleine Risse fühlbar waren, weshalb man die Wunde durch
Kreuzschnitt erweiterte und das Pericranium noch mehr im Um-
fange der Verletzung vom Schädel trennte. Nach Stillung der
Blutung einer durchschnittenen Arterie fand sich 1) eine Fissur,
2 Zoll von der Sut, sagittalis anfangend, 1 Z. 5 L. von der Sut,
coronalis und 1} Z. von der Sut, lambdoidea entfernt, und 3 Z,
von oben nach unten, in schräger Richtung nach dem äussern
Gehörgange , ins linke Schläfenbein verlaufend. 2) Eine zweite
Fissur 1 Z. 7L. von der Sut, coronal. anfangend, 2 Z. in hori-
zontaler Richtung die herunterlaufende Fissur durchkrenzend und
1; Z. von der Sut, lambdoidea sich endigend und 3) eine dritte
Fissur, von 1 Z., im hintern und untern Winkel beider erwähn-
ten Fissureh von oben nach unten schräg verlaufend. Schneiden
und Untersuchen der Wunde schien Pat. wenig zu fühlen, und
als man ihm etwas Thee einflössen wollte, ergab es sich, dass
die Kinnladen fast ganz geschlossen waren, wodurch das Schlu-
cken sehr beschwerlich wurde, Man verband die Wunde leicht
mit in Oel getränkter Charpie, fomentirte den Kopf kalt, gab
Salpeter mit Glaubersalz und Kirschlorbeerwasser, interponirte
diesen Mitteln alle 6 Stunden 5 Gr. Kalom. und wendete nach
einiger Erholung ein Klystier an. Abends fand sich wenig ver-
Rndert, weshalb zur Ableitung warme Handbäder von Senfabko-
chung und Einwicklung der Füsse mit in gleicher Abkochung ge-
tränktem Flanell in Gebrauch gezogen wurden. In der Nacht
zum 13, wurde Pat. etwas besinnlich, antwortete auf einige Fra-
gen und kiagte über Schmerzen in der Schnittwunde und der
linken Stirn- und Schläfengegend, besonders aber über bohren-
den Schmerz tief im Ohre und unter dem Proc. mastoideus, KEi-