Full text: (10. Band = 1835, No. 1-No. 8)

356 IV. Chirurgie und Ophthalmofogie, 
Baumast geschleudert wurde, auf dem rechten Tuber frontale 
eine bedeutende Verletzung mit Depression des Stirnbeins. Es 
fanden sich Erscheinungen vor, die Mitverletzung des Gehirns 
oder der Hirnhäute vermuthen Jessen, und doch wurde der Ver- 
letzte ohne Trepanation, zu der Rusr und Kıucr riethen, den 
25. März völlig geheilt entlassen. — II. Kin 27jähriger, robuster 
Türassier erlitt am 24, Jan. 1824 durch Schlag von einem Pferde, 
auf dem linken Tuber frontale einen Schädelbruch mit‘ Depres- 
sion. Ein in mehrere Theile geborstenes Stück wurde in BürTrt- 
NER’S Beiseyn, unter Mithülfe v. WırsseL’s, herausgenommen, wo- 
bei es sich ergab, dass an einer Stelle die Dura mater von ei- 
nem Knuochensplitter durchstochen war. Kin zweites noch sehr 
festsitzendes Knochenstück konnte weder heransgenommen, noch 
in die Höhe gehoben werden. Während der Behandlung bildete 
sich an der Stelle der verletzten Dura mater ein wallnussgros - 
ses Schwammgewächs, das man durch gelinden, allmählich mehr 
verstärkten Druck beseitigte. Der Verwundete wurde am %7. 
April völlig geheilt entlassen. Ill. Eine 24jährige, gesunde Frau 
erlitt am 2. Fehr, 1828 durch einen Schlag mit dem hintern 
eckigen Theile eines Beils auf das linke Tuber frontale einen 
Hirnschädelbruch mit Depression. Da bald nach der Verletzung 
lebensgefährliche Zufälle sich einstellten und der Vorfall angezeigt 
worden war, so wurde Barzz, damals Criminalphysikus, beanf- 
tragt, die Verwundete zu untersuchen. Er sowohl als der Verf. 
hielten sich überzeugt, dass die Verletzung von grösserer Bedeu- 
tung und der Ausgang sehr zweifelhaft sey. Es erschienen wie- 
derholt sehr bedenkliche Zufälle und mehrere Knochenstücke son- 
derten sich ab, doch war die Verwundete am 16. Mai ohne Tre- 
panation völlig geheilt. — IV. Ein 26jähriger, kräftiger Cürassier 
erlitt am 3. Aug. 1833 mit einem starken eckigen Knüppel eine 
Kopfverletzung mit Fissur des rechten Os bregmatis, 2 Zoll von 
der Sut. sagittalis, und 134 Zoll von der Sut, coronalis, Obgleich 
nur Fissur der äussern Tafel vorhanden schien, traten doch ab- 
wechselnd bedeutende Hirnaffeetionen ein, es sonderten sich meh- 
rere Knochenlamellen ab und Pat. war am 10. Novbr. geheilt. — 
V. Ein 35jähriger Cürassier erlitt am 21. April 1834 durch einen 
Schlag mit einem grossen eckigen Stücke Holz eine bedeutende 
Kopfrerletzung am Hinterhaupte, mehr in der Mitte, wo sich 
das Hinterhauptsbein durch die Sutura lambdoidea mit den 
Scheitelbeinen verbindet. Das Pericranium war 14 Zoll vom Hin- 
terhauptsbein getrennt und der Knochen selbst verletzt. Auch 
hier stellten sich bedenkliche Zufälle, so wie Geschwulst und 
rosenartige Entzündung über den ganzen Körper ein, es sonder- 
ten sich mehrere Knochenlamellen ab und doch wurde der Ver- 
wundete am 10. Juli völlig geheilt entlassen. — VI. Ein 39jäh- 
riger, nicht besonders kräftiger Cürassier erlitt am 12. Sept. 
durch. Schlag mit einer Flasche auf dem linken Tuber frontale 
eine Verletzung, wobei ein Stück Glas ins Stirnbein drang. Wäh-
	        
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