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. IM, Materla medica und Toxikologie.
der Vf. der Kranken gegen ihr Uebel, das sich zeither eher ver-
schlimmert, als gebessert hatte, das Kreosot als‘ Einspritzung,
Pat. ergriff diesen Vorschlag begierig, und es wurde nun 2 Mal
des Tags eine angemessene Quantität einer Mischung von 8, spä-
ter 123 Tropfen Kreosot mit 8 Unzen Wasser mittelst Injections-
spritze bei erhöhter Lage des Kreuzes in die Scheide gebracht,
Nach siebenwöchentlicher Benutzung des Kreosots, wobei eine
Menstruationswoche ausfällt, hatte sich der Vorfall bedeutend ver-
kleinert und die hohe Empfindlichkeit und Schmerzhaftigkeit der
Theile war mit den übrigen damit verbundenen Beschwerden ganz
und gar beseitigt. Bie jetzt, über 4 Jahr ist die Heilung nach-
haltend und ungestört ‚geblieben. - Ausser gelindem einige Minu-
ten anhaltendem Brennen brachten die Kreosotinjectionen keine
Beschwerden. . Nur auf die Urinblase wirkten sie in so fern un-
angenehm ein, als die Frau während ihrer Anwendung, wenn
sie den Urin lassen wollte, längerer Zeit und gewisser Anstren-
gung bedurfte, ehe derselbe zu fliessen‘ anfing. Und deshalb
wurde auch das Mittel nach Erreichung des Hauptzwecks nicht
bis zu völliger Beseitigung des Uebels, wozu allerdings der gün-
stige Erfolg sonst aufforderte, fortgesetzt. [Casper’s Wochen-
schrift f. d. ges. Heilk, , 1835, Nr. 41.]
19%. Ueber den Werth des Wismuths in der Cho-
lera; vom Prof. Dr. KAHLERT zu Prag. Der Wismuth hat sich
dem Verf, in mehreren Fällen der Cholera gegen das Schluch-
zen bei und nach der Krankheit als ein sehr wirksames Mittel
bewährt. Görz will jedoch das Schluchzen bei seinen Cholera-
patienten nach dem Wismuth häufiger und andauernder wahrge-
nommen haben, welche Wahrnehmung aber mit Lro’s, WErR-
KEcK’s, des Vfs, u. A. Erfahrung durchaus nicht übereinstimmt.
Im Gegentheile hat der Vf. nach einigen Gaben des Wismuths
Milderung aller Zufälle und oft augenblickliches Aufhören des
den Kranken sehr peinigenden und erschöpfenden Schuchzens be-
merkt; Schmerzen in der Magengegend, Unruhe und Angst schwan-
den nach der 2. bis 3. Gabe und die während des Schluchzens
gehemmte Urinabsonderung erfolgte darauf wieder reichlicher, K.
gab, wie Martini, den Wismuth je nach der Individualität der
Kranken und nach andern Umständen von 4 bis 1 Gr. mit Zucker,
und er hat es selten nöthig gehabt, über 2 Gr. zu steigen. Doch
hat K. nur, unter Beachtung der gehörigen Anzeigen, und nur
gegen das bezeichnete lästige Symptom der Cholera vom Wis-
muth viel Gutes gesehen und kann es deshalb nicht genug loben.
Dass darauf, wie ScHürz angiebt, Congestionen. nach oben und
andere Nachtheile einträten, hat er nie bemerkt, noch viel we-
niger den Uebergang ins Nervöse wahrgenommen. Was sonst
die Gegner des Wismuths gegen. denselben anführen, konnte bei
dem Vf. nicht varkommen, da er nicht vom Wismuth allein in
der Cholera ! " erwartete, sondern dieselbe ‚ihrem Charakter,
gemäss und r- ren wesentlichen Erscheinungen etc. zu be-
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