Full text: (10. Band = 1835, No. 1-No. 8)

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V. Gynäkologie und Pädiatrik. 
iheilt. hat. [Neue Zeitschrift für Geburtskunde etc. II. Bds. 
8. Hf/t. 1835.] 
174. Ueber das phagedaenische oder fressende 
Geschwür am Gebärmutterhalse; vom M. R. Dr. Hey- 
FELDER in Sigmaringen. CLARKE und Burns haben, wie bekannt, 
auf ein eigenthümliches, den Gebärmutterhals langsam zerstören- 
des Geschwür, dem sie den Namen: phagedänisches oder fres- 
sendes Geschwür gegeben, aufmerksam gemacht. Dem Vrf. sind 
im letzten halben Jahre 2 Fälle der Art vorgekommen, die er 
hier mittheilt. Leider muss er den genannten Aerzten darin bei- 
stimmen, dass es eben so schwer, wenn nicht unmöglich seyn 
dürfte, dieses Geschwür zu heilen, als seinem Fortschreiten 
Gränzen zu setzen, denn in beiden Fällen war der Ausgang tödt- 
lich und die Section überzeugte ihn, dass er kein Carcinom des 
Üterus vor sich gehabt habe. Die eine Frau war 55 Jahre alt 
und die Periode war seit 12 Jahren weggeblieben, die andere 
war 32 Jahre alt, blond und seit dem 18. Jahre mit Leukorrhöe 
behaftet. Beide hatten mehrere Kinder geboren und früher ei- 
gentlich nie an Störungen der Katamenien. gelitten. Beide woll- 
ten ursprünglich nichts, als erhöhte Temperatur im Muttermunde 
gespürt haben, welches Gefühl nach 2 Monaten zu brennendem 
Schmerze geworden sey, der gleichmässig und fix durchaus keine 
Intermissionen oder merkliche Remissionen gezeigt habe. Dazu 
gesellte sich eigenthümlich riechender weisslicher, von Zeit zu 
Zeit mit Blutflüssen complicirter Ausfluss. Später erfolgte un- 
unterbrochener Harnabgang, so dass jeder Fleck, wo sie stan- 
den, sassen, oder lagen, nass wurde. Zugleich bildete sich hek- 
tisches Fieber aus, die Frauen magerten skelettartig ab und der 
Tod trat nach kurzem, stillem Delirium ein. Der Unterleib er- 
schien bei beiden äusserlich ungewöhnlich flach, es liess sich 
nirgends Geschwulst fühlen. und bei der einen Kranken war die 
Jinke Leistendrüse vorübergehend angeschwollen und empfindlich. 
Beide hat H. nur in den letzten 2 Monaten beobachtet und ärzt- 
lich mit behandelt. In dieser Zeit zeigten sie entweder merk- 
liche geistige Verstimmung, oder eigenthümliche Aufregung; da- 
bei war die Esselust gut, die Verdauung leicht, der Stuhlgang 
aber erfolgte nur durch eröffnende Mittel oder Klystiere. Am 
Tage gingen sie im Hause oder Garten herum und Nachts schlie- 
fen sie, die letzte Zeit ausgenommen, ruhig, obwohl dieser 
Schlaf durch die Nässe vom Harnabgange hin und wieder unter- 
brochen wurde. Als der Verf. beide zuerst durch die Scheide 
untersuchte, nahm er bei keiner etwas von der Vaginalportion, 
sondern eine geschwürige Fläche, so gross ‚wie ein Sechskreu- 
zerstück auf gleichem Niveau mit dem Körper des Uterus wahr. 
Gegen die Symphysis ossis pubis gelangte der Finger durch eine 
Oeffnung mit ungleichen Rändern in eine Höhle, aus der er mit 
anuflallendem Harngeruche zurückkehrte. Später konnte er bei 
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