V. Gynäkologie und Pädiatrik. 307
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der Zurechnungsfähigkeit bei vielen Kindesmörderinnen nicht ge-
nug bekannt gemacht werden. [Casper’s Wochenschr. f. d. ges.
Heilk., 1835, Nr. 6.] ;
173. Ueber Puerperalfieber, nach Beobachtungen im
allgemeinen. Krankenhause zu Wien während der ersten Hälfte
des Jahres 1834... Von Dr. EovAard Martın in Jena. Puerpe-
ralfieber nennt M. jede feberhafte Krankheit während der
Lactation mit wesentlicher Tendenz zu abnormer Absetzung oder
Ausscheidung des Milchstoffes, d. h. zur Milchbereitung bestimm-
ten plastischen Stoffes im’ Blute, in irgend ein Organ oder Sy-
stem und rechnet demnach die fieberhafte Mania puerperalis,
die Phlegmatia alba dolens, das Depot lacteux der Franzosen
‚eben so hierher, als die sonst vorzugsweise als Kindhettfieber be-
zeichnete Ausschwitzung des Milchstoffes im Bauchfell, ohne je-
doch eine jede bei Wöüchnerinnen auftretende Bauchfell-, Hiru-
haut -, Lungenentzündung etc. zumal in.ihrem Beginn, als Kind-
bettfieber anzusprechen. — Die Wöchnerin, die gewöhnlich schon
in der Schwangerschaft an Kopfweh, Schlaflosigkeit, Appetitman-
gel, brennendem Druck im Unterleibe, unregelmässigen Auslee-
rungen u. 8, w. gelitten, klagt meist in den ersten Tagen, oder
sogleich, oder erst Wochen lang nach der leichten oder schwe-
ren Geburt über grosse Mattigkeit, allgemeines Uebelbefinden
unter hinzutretendem Fieber oft ohne deutlichen Frostanfall, je-
doch anscheinend ungestörter Milch- und.Lochien-Secretion, letz-
tere wird bisweilen sogar bis zum Blutfluss gesteigert. Aber bei
gleich anfangs fehlendem Appetit, stark weiss belegter Zunge,
kleinem, frequentem, gereiztem, selten vollem, hartem Pulse, trock-
ner, welker oder von profusen Schweissen bedeckter Haut, zeigt
sich schon jetzt der eigenthümliche. Gesichtsausdruck , der weni-
ger Schmerz; als Störung der Gangliennerventhätigkeit mit Ere-
thismus oder grosser Apathie verkündet; meist schien die Liebe
zum Kinde vermindert oder ganz erloschen.. Gleichzeitig erschei-
nen Zeichen irgend eines örtlichen Leidens, meist Schmerz oder
Empfindlichkeit des von dem noch sehr ausgedehnten Uterus auf-
getriebenen Unterleibes, oder Hüsteln mit geringen Respirations-
beschwerden, oder den rheumatischen ähnliche Gliederschmerzen
bisweilen mit weisser Anschwellung oder blasser Hautröthe, Oder
die Krankheit beginnt mit wilden Delirien, Schreien, Singen und
Fieber als Mania puerperalis, oder mit Convulsionen oder als
Febr. intermitt., geht jedoch dann schnell in andere Formen
über. Gleich anfangs oder später gesellen sich dazu enorme,
thongelbe, wässerig schleimige Stuhlausleerungen, anhaltende Ue-
beikeiten und gras- oder mineralgrünes Erbrechen, erschöpfende
Blutflüsse, . Excoriationen der Brustwarzen, oder Genitalien, mit
Harnbeschwerden,, Decubitus und tiefe Geschwüre der Krenzge-
gend, heftige, eine Intermitt. simulirende Frostanfälle mit nach-
folgenden profusen Schweissen, Friesel, reichliche schaumig ei-
terartige Sputa, stark schleimig. sedimentöser Kl. Diese schein-
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