Full text: (10. Band = 1835, No. 1-No. 8)

278 11, Pathologie, Therapie und mediclnische Klinik. 
todt zu -Boden. — Bei der Leichenöffnung fand man das Herz 
geboraten, übernährt und in seiner Substanz von unzähligen 
kleinen Hydatiden durchdrungen, ‘ [Med. Jahrb. d. k. k. österreich, 
Staats, Bd. 16, St. 1.] 
149. Phthisis pulmonalis florida, ausgezeichnet 
durch profuses Nasenbluten und WerıLHor’s Blut- 
fleckenkrankheit; von Dr. SPIELMANN zu Birstein. Der die- 
sen Fall liefernde Kranke war ein junger Mensch von 21 Jahren 
mit ausgeprägter arteriell florider Constitution und sanguinischem 
Temperamente, der als Kind meist gesund gewesen war. Der 
Vater ist ein robuster, gesunder Mann, die Mutter starb an Lun- 
genschwindsucht und ein älterer Bruder unterlag ebenfalls hekti- 
scher Consumtion, drei andere Geschwister sind aber noch ohne 
besondere Krankheitsanlage. Pat. schweifte schon früh mit star- 
ken spirituösen Getränken aus und erlitt übermässigen Samen- 
verlust. Im 1%. Jahre traten häufig sehr reichliche Blutungen 
aus der Nase ein, und es zeigte sich höchst entwickelter phthi- 
sischer Habitus. Im Sommer 1832 bildete sich das Uebel als 
floride Lungenschwindsucht aus. Bis zum Nov. hatte die Krank- 
heit die verderblichsten Fortschritte gemacht, und um diese Zeit 
wurde S. von dem Kranken, der bis dahin homöopathisch behan- 
delt worden war, zuerst befragt. Am meisten ängstigte jetzt 
den Kranken, der das 2. Stadium einer tubereulös- floriden Lun- 
genschwindsucht fast ganz zurückgelegt hatte, die äusserst pro- 
fuse und erschöpfende Rhinorrhagie, die anfangs in achttägigem 
Typus wiederkehrte. Sehr starkes hektisches Fieber, Nacht- 
schweisse, Dyspnöe mit dumpftönendem Husten, Tuberkelsputis 
und Peetoriloquie deuteten das unheilbare Lungenleiden, sehr 
vorgeschrittene Abmagerung, Oedem der Füsse und Aydrops 
ascites incipiens das nahe Ende an. Die Brustzufälle ertrug Pat. 
mit der grössten Ruhe, wie alle Kranke der Art, war er stets 
voll Hoffnung und Lebenslust, aber mit Angst und Schrecken 
erfüllte ihn der Gedanke an das Nasenbluten. Wie erwähnt hielt 
letzteres anfangs einen Stägigen Typus, später kehrte es aber 
alle 8—4;, oft alle 2 Tage, ja zuletzt alltäglich wieder. Die 
Blutung war wirklich profus. Anfangs rieselte aus einem, später 
aus beiden Nasenlöchern ein im Beginne hellroth, dann mehr 
venös dunkel gefärbtes, wenig gerinnbares, einen schwachen Ku- 
chen bildendes Blut unaufhaltsam fort. Säuren innerlich gereicht, 
starke Senfteige zwischen die Schultern und an die Waden, Senf-, 
Fuss - und Handbäder und Tamponade beider Nasenhöhlen mit 
Charpie, die dick mit Pulv. &@. arab., Coloph. und &. Kino be- 
streut und mit Auflösung von Alaun in THeoen’s Schusswasser be- 
feuchtet war, konnten die Dauer der Blutung nicht schnell ab- 
kürzen. Waren die Nasenhöhlen tamponirt und das Ganze mit 
passender Binde befestigt, so drang das Blut durch die Choanen 
in die Rachenhöhle und grosse Blutpfröpfe und Gerinnsel wurden 
Burch den Mund, oder in den Magen gelangt, durch Erbrechen
	        
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