I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 275
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weilen unterbrochenen Strahle hervor, und je mehr dessen ent-
strömte, desto matter und ruhiger wurde der Tobende, der zu-
Jetzt nur noch stöhnte und heulte, da seine Versuche, sich von
unsern Händen los zu machen, vergeblich waren. — Puls und
Respiration wurden bald gleich- und regelmässiger, ersterer ver-
lor an Härte und Völle und gewann an Frequenz und Schnellig-
keitz das gelassene Blut gerann schnell und zeigte eine gelblich
schimmernde Speckhaut und wenig gelbliches Serum. Nachdem
ich dem Kranken noch durch vieles Zureden ein bereits herbei-
geholtes kräftiges Brechmittel aus Tarf, stib. und Zpecac., unter
etwas Getränk gemischt, beigebracht, verliess ich ihn um 12 Uhr
Mittags nach 2stündigem Aufenthalte. — Gegen 1 Uhr fand ich
ihn bei vollem Bewusstseyn, aber sehr matt und erschöpft; er
hatte bald nach genommenem Brechmittel ein halbes Waschbe-
cken voll dunkelgrüner, mit zähem, dickem Schleime vermisch-
ter Galle ausgebrochen; die Zunge war 80 dicht mit einem di-
cken gelben Belege überzogen, dass ich einen Grund mehr hatte,
mich der Anwendung des Brechmittels und seiner bereits erfolg-
ten Wirkung zu freuen; der Geschmack war fade, Appetit fehlte,
Aufstossen, Druck und Gefühl von Spannung in den Präcordien
waren nicht zugegen, aber Pat. klagte sehr über Wüstheit und
Schwäche des Kopfs; die Haut war warm, feucht, in mässiger
Transspiration, der Puls nicht mehr voll und hart, nur noch et-
was frequenter, sonst fast regelmässig; Pat. wusste nichts von
Allem, was mit ihm geschehen, und eben so wenig konnte er
eine Veranlassung seines Erkrankens angeben. Ich verordnete
Ruhe, bei strenger Diät, wässeriges Getränk, innerlich eine re-
solvirende Mixtur mit Tart. stib. in refr. dosi, um gelind auflö-
send und erregend auf die Oberfläche des Darmcanals und die
Nerven seiner Scheimhaut und gleichzeitig auf die peripheri-
schen Gefässe zu wirken, weil ich durch erhöhte Thätigkeit in
diesen Organen eine fortwährende Ableitung des Blutes von den
obern Theilen, besonders vom Gehirne, befördern zu können
glaubte. Gegen Abend fand ich den Kopf etwas mehr einge-
nommen und mässige Fieberbewegungen; beides schien sich leicht
aus der vorhergegangenen gewaltigen Aufregung des Gefäss- und
Nervensystems erklären zu lassen, die Zunge war feucht, der
Durst mässig, sonst keine beunruhigenden Erscheinungen zuge-
gen; zur Besänftigung der Agilität in den Gefässen und Nerven
verschrieb ich ein einfaches Emulsiv, dem ich etwas Salmiak zu-
setzen liess, um doch ferner auf die Darmfläche zu wirken und
sie in dem Bestreben zu kritischen Bewegungen thätig zu erhal-
ten, — Den 28. Aug. Pat. hatte nur wenig geschlafen, der
Kopf war weniger eingenommen, aber noch nicht ganz frei, Fie-
ber und Durst mässig, die Zunge feucht und noch stark belegt;
Appetit fehlte; Pat. hatte nur mässig geschwitzt, zeigte sich übri-
gens sehr ängstlich, kleinmüthig und verzagt, und verzweifelte
fast an seiner Wiedergenesung. Im den Verordnungen wurde
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