DA
VIL Thierarzneikunde,
liche Menge blutiger seröser Flüssigkeit aus; das Bauchfell war
an verschiedenen Stellen in beträchtlicher Ausdehnung dunkel in-
jicirt; der. 4. Magen und der Darmcanal, besonders der Dünn-
darm, zeigten im hohen Grade Spuren einer vorausgegangenen
heftigen, brandigen Entzündung, die Darmhäute waren dunkel-
roth, schwärzlich, aufgelockert, leicht lösbar, mürbe und zwi-
schen ihnen befand sich coagulirtes Blut ergossen, an einzelnen
Stellen in beträchtlicher Menge. Das Futter im 3. Magen war
trocken. — Sehr schnell eintretende Fäulniss, auffallender Ge-
stank der Cadaver, so wie die Umwandlung des Blutes in eine
schwarze, theerartige Masse und Ergiessungen einer gelbsulzi-
gen Flüssigkeit, wurden nicht beobachtet und aufgefunden. —
Ursachen. Gutgenährte vollblütige und fette Individuen wur-
den vorzugsweise von der Krankheit befallen, während magere
Stücke verschont blieben. — Eine Gelegenheitsursache wollen
fast alle Beobachter und. Vieheigenthümer noch nicht aufgefun-
den haben. Indess muss wohl unbestreitbar als solche die feucht-
kühle Herbstwitterung angesehen werden. — Behandlung. Alle
kranken Thiere wurden, wenn auch zeitig die eingreifendste au-
tiphlogistische Behandlung, die doch hier nur angezeigt seyn
konnte, angewendet wurde, ein Opfer der Krankheit, und diese
schien sich in ihrem raschen und tödtlichen Verlaufe gar nicht
abändern zu lassen. Mit einem Worte: es war gleich, ob man
ärztliche Hilfe leistete, ‚oder nicht. — Um so dringender
war nun eine passende Vorbauung. Gestützt auf die eignen
Symptome, den acuten Verlauf der Krankheit, die. Sectionser-
gebnisse, die auffallende Geneigtheit wohlgenährter fetter (abdo-
minalplethorischer) Individuen zu dieser Krankheit und die Wahr-
scheinlichkeit, dass Unterdrückung der Hautausdünstung als ver-
anlassende Ursache ‚auftrat, wurde im allgemeinen eine den Um-
ständen entsprechende antiphlogistische, ableitende und gelind
diaphoretische Vorbauungscur, als die zweckmässigste, erachtet
und in Anwendung gebracht. Eine karge Diät, leicht verdauliche,
jedoch wenig nahrhafte Fütterung, allgemeine und verhältnissmäs-
sig reichliche Aderlässe, innerlich Neutral - und Mittelsalze in
schleimigen Abkochungen gelöst bis reichliche und dünne Darm-
ausleerungen eintraten und von S zu 8 Tagen mehrere Male wie-
derholt, äusserlich Haarseile in den Brustlappen, öfteres Reini-
gen, Putzen, Striecheln und Frottiren der Haut und endlich
Vermeidung der schädlichen Witterungseinflüsse, besonders des
Morgens und Abends, leisteten auch ganz den erwünschten Er-
folg: denn Thiere mit gedachter Anlage zu dieser Krankheit blie-
ben, wenn sie auf diese Weise längere Zeit behandelt und ge-
pflegt wurden, völlig von der Krankheit verschont, während sie
im gegentheiligen Falle, wenn man an ihnen nichts that, ein
Opfer derselben wurden. — Epikrisis. Wir heben hier nur
einige, besonders die Veterinärpolizei betreffende Punkte her-
vor. — Die vorherrschende Aulage zu dieser Krankheit bestand