Full text: (10. Band = 1835, No. 1-No. 8)

DA 
VIL Thierarzneikunde, 
liche Menge blutiger seröser Flüssigkeit aus; das Bauchfell war 
an verschiedenen Stellen in beträchtlicher Ausdehnung dunkel in- 
jicirt; der. 4. Magen und der Darmcanal, besonders der Dünn- 
darm, zeigten im hohen Grade Spuren einer vorausgegangenen 
heftigen, brandigen Entzündung, die Darmhäute waren dunkel- 
roth, schwärzlich, aufgelockert, leicht lösbar, mürbe und zwi- 
schen ihnen befand sich coagulirtes Blut ergossen, an einzelnen 
Stellen in beträchtlicher Menge. Das Futter im 3. Magen war 
trocken. — Sehr schnell eintretende Fäulniss, auffallender Ge- 
stank der Cadaver, so wie die Umwandlung des Blutes in eine 
schwarze, theerartige Masse und Ergiessungen einer gelbsulzi- 
gen Flüssigkeit, wurden nicht beobachtet und aufgefunden. — 
Ursachen. Gutgenährte vollblütige und fette Individuen wur- 
den vorzugsweise von der Krankheit befallen, während magere 
Stücke verschont blieben. — Eine Gelegenheitsursache wollen 
fast alle Beobachter und. Vieheigenthümer noch nicht aufgefun- 
den haben. Indess muss wohl unbestreitbar als solche die feucht- 
kühle Herbstwitterung angesehen werden. — Behandlung. Alle 
kranken Thiere wurden, wenn auch zeitig die eingreifendste au- 
tiphlogistische Behandlung, die doch hier nur angezeigt seyn 
konnte, angewendet wurde, ein Opfer der Krankheit, und diese 
schien sich in ihrem raschen und tödtlichen Verlaufe gar nicht 
abändern zu lassen. Mit einem Worte: es war gleich, ob man 
ärztliche Hilfe leistete, ‚oder nicht. — Um so dringender 
war nun eine passende Vorbauung. Gestützt auf die eignen 
Symptome, den acuten Verlauf der Krankheit, die. Sectionser- 
gebnisse, die auffallende Geneigtheit wohlgenährter fetter (abdo- 
minalplethorischer) Individuen zu dieser Krankheit und die Wahr- 
scheinlichkeit, dass Unterdrückung der Hautausdünstung als ver- 
anlassende Ursache ‚auftrat, wurde im allgemeinen eine den Um- 
ständen entsprechende antiphlogistische, ableitende und gelind 
diaphoretische Vorbauungscur, als die zweckmässigste, erachtet 
und in Anwendung gebracht. Eine karge Diät, leicht verdauliche, 
jedoch wenig nahrhafte Fütterung, allgemeine und verhältnissmäs- 
sig reichliche Aderlässe, innerlich Neutral - und Mittelsalze in 
schleimigen Abkochungen gelöst bis reichliche und dünne Darm- 
ausleerungen eintraten und von S zu 8 Tagen mehrere Male wie- 
derholt, äusserlich Haarseile in den Brustlappen, öfteres Reini- 
gen, Putzen, Striecheln und Frottiren der Haut und endlich 
Vermeidung der schädlichen Witterungseinflüsse, besonders des 
Morgens und Abends, leisteten auch ganz den erwünschten Er- 
folg: denn Thiere mit gedachter Anlage zu dieser Krankheit blie- 
ben, wenn sie auf diese Weise längere Zeit behandelt und ge- 
pflegt wurden, völlig von der Krankheit verschont, während sie 
im gegentheiligen Falle, wenn man an ihnen nichts that, ein 
Opfer derselben wurden. — Epikrisis. Wir heben hier nur 
einige, besonders die Veterinärpolizei betreffende Punkte her- 
vor. — Die vorherrschende Aulage zu dieser Krankheit bestand
	        
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