Full text: (10. Band = 1835, No. 1-No. 8)

H. Paihologie, Therapie und medicinische Klinik. 
der Kräfte ein. Den dritten Tag erfolgte nun Exacerbation: alle 
Erscheinungen traten gleich stark, wie das erste Mal, auf, oder 
wurden auch gar noch heftiger, nur fehlte in der bei weitem 
grösseren Zahl der Fälle der Frost, ganz. Nachdem das Uebel 
5 oder 8 Mal so exacerbirt hatte, wurde die Apyrexie deutli- 
cher und die Anfälle traten wieder mit gelindem Froste ein, 
Der eigene Kopfschmerz, Schwindel, Angst „am Herzen“, gänz- 
liche Appetitlosigkeit, qualvolle Schlaflosigkeit, und besonders gros- 
ses Darniederliegen der Kräfte waren nicht allein die hervorste- 
chendsten Zeichen, sondern sie dauerten noch 5—6 Wochen in 
die Convalescenz hineim, die somit eine höchst langsame wurde, 
Die gleich anfangs vorkommenden gastrischen und gallichten Er- 
scheinungen mit Turgescenz nach oben schienen Brechmittel zu 
fordern. Der Vrf. reichte sie den ersten 6—8 Kranken, doch 
mit offenbarem Nachtheile; besonders wurden Angst und Hinfäl- 
ligkeit danach sehr gross; mit weit besserem Erfolge aber wur- 
den sie nach dem 14. Tage gegeben. Wo der Tertiantypus sich 
etwas schneller und deutlicher entwickelte, liess K. Chinin, sulph. 
zu 1 Gr. p. d. und im Ganzen 8—10 Gr. nehmen, doch trat 
danach auffallende Verschlimmerung ein. Den nächsten Kran- 
ken verordnete er nun Dec. Tamar. mit Syr. Mann., manchmal 
auch und bei besonders trägem Darmcanale mit Inf. Senn. oder 
mit nf. Senn. und Kor. Arnic., oder auch nur ein Decoct aus 
1—14 Drachm. Rhexm mit 2 Ser. bis 1 Drachm. Acid, tartı, 
wonach sich die Kranken sehr wohl befanden, die schlimmsten 
Zufälle. milder und die Apyrexie reiner, länger wurde, Vielmale, 
besonders bei Jüngern, bekam eine Sättigung des rohen Wein- 
essigs mit Sal tart., mit Syr. Mann. oder hei sehr gut und 
bei sehr torpidem Zustande war Inf. flor. Arnic. mit Acid, tart. 
von Nutzen. Auch wurde hier, und wenn sich consensuell Hirn« 
reizung vorfand, der Kampher, der sehr beruhigend wirkte, an- 
gewendet. Besonders leistete derselbe mit Kalomel gute Dienste. 
Die Schlaflosigkeit wurde später durch einige volle Gaben Pulv, 
Dow. (Opä et Ipec. ana gr.j) beseitigt und endlich kürzte Chin, 
8ulph., zu + Gr. p. d. alle 2 Stunden, den ganzen Verlauf des 
Uebels sehr ab, indem es dasselbe bald zu einem mehr deutli- 
chen Wechselfieber mit Tertiantypus umbildete, Mineralsäuren 
wollten anfangs nicht zusagen und der Salmiak, den jedoch der 
Vrf. nur von andern geben sah, machte den Motum intestino- 
rum noch träger und vermehrte sehr die Muskelschwäche. Ei- 
gen war es noch, dass fast Allen Süssigkeiten widerstanden und 
selbst diejenigen, welche sonst gern dergleichen Binge nahmen, 
jetzt dieselben heftig verabscheuten. In der Convalescenz be- 
kam eing Mischung von Elir, vitr. Myns. mit Ag. flor. Naph., 
Finnam. oder Menth. pip. sehr wohl. Auch noch in der Recon- 
valescenz mussten die Pat. sehr lange im Bette bleiben und zu 
zeitiges Verlassen desselben hatte die heftigsten Rückfälle zur 
Folge, z- Von Perspnen aus der untersten Volkselasse, z. B. von
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.