k Pathologische Anatomie,
fürchterliche Brennen in der Gegend des Pylorus erst später,
wem gleich schon seit Jahr und Tag vom Kranken wahrgenommen
worden und die höckerige Geschwulst, als die sich das verhärtete
Duodenum seitwärts vom Nabel äusserlich zu erkennen gab; erst
eine der spätesten Erscheinungen gewesen war. Die Knochen-
substaunz der Wirbel war übrigens nicht nekrotisch oder sonst de-
struirt; der ganze übrige Darmcanal durchaus nicht entartet, aber
sehr von Luft ausgedehnt und Colon transversum mit einem
Theile der Curvatura major ventriculi verwachsen, ohne selbst
seirrhös zu seyn. Die Leber war sehr mürbe, dunkelbraun und
die Gallepblase enthielt viele schwarzgrüne Galle, Milz, Nieren
nd Harnblase waren gesund, — Der Vater des Verstorbenen,
der, wie schon angegeben, ebenfalls an bedeutenden Desorgani-
sationen der Unterleibsergane gelitten, hatte, wie sein Arzt, der
auch den Sohn in der letzten Zeit gesehen, angab, eine bis
ins Kleinste zu verfolgende Uebereinstimmung der Symptome
seiner Krankheit mit denen des Sohnes dargeboten. [Med, Zeit.
v. Vereine f. Heilk. in Preussen, 1634, Nr. 49.]
2. Missbildung der weiblichen Geschlechts-
theile; von Dr. Krıxer in Aachen. Kine 20jährige, grosse,
schlanke, wohlgebaute, blühende Frau war bis zum 14. Jahre
immer gesund. In letzterem fing sie eines Tags über heflige,
reissende, nicht gleichmässig anhaltende Schmerzen im Kreuze
und Unterbauche, Schwere im Becken, Ziehen in den Ober-
schenkeln, Schwindel, Erbrechen, Herzklopfen, Horripilationen,
Müdigkeit und Zittern in allen Gliedern zu klagen an. Diese.
Symptome wurden allmählich heftiger, so dass sie Tags darauf
im Bette bleiben musste, hielten, aller Mittel ungeachtet, bis
zum 5. Tage gleichmässig an und liessen dann allmählich nach,
Bis zum 7. hatten sie ganz aufgehört und Pat. befand sich wie-
ger wohl. Anschwellung oder Auftreibung des Unterleibs wurde
damals nicht wahrgenommen. Nach 3 Wochen stellten sich die-
selben Zufälle wieder ein und währten so lange wie früher. Un-
streitig waren dies Molimina menstruationis, doch erschien die
Periode nicht, konnte auch, wie sich bald ergeben wird, nicht
grecheinen, noch zeigten sich sonst wo Vvicarirende Blutausson-
derungen. Von nun an trat dieser Zustand regelmässig alle
3 Wochen ein und hielt jedes Mal bis zum 5. oder %. Tage an.
In der Zwischenzeit war das Befinden das beste. Diese Krschei-
nungen wurden mit jedem Jahre heftiger, so dass das Mädchen
vor Schmerz wie wahnsinnig umherlief und schrie, oder wie eine
Epileptische sich anf dem Boden herumwälzte, oder sich im
Bette wie ein Knaul herumkauerte. Auch schwoll zu dieser Zeit
der Unterbauch stets an nnd wurde gegen äusseren Druck höchst
empfindlich. KEin viel erfahrener Arzt bot alles auf, um regel-
mässige Menstruation herbeizuführen, doch vergebens: weder von
dieser noch von einer vicarirenden Blutung war etwas zu bemer-
ken. Doch hatte man Eins und wohl das Wichtigste — warum.