Full text: (9. Band = 1834, No 17-No 24)

YIl. Thierarzneikunde, 
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turmensch zubetrachten und zu behaudeln sey. [Med. 
Jahrb. d. k. k. österreich. Staates, Bd. 15, St. 1.) (Y—t.) 
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VII. THIERARZNEIKUNDE, 
86. Isopathische und homöopathische Heilver- 
suche an Thieren; von Aısers. In zwei besondern Schrift- 
chen sagt der leipziger Thierarzt Lux der ausserordentlichen 
Wirksamkeit des homöopathischen und isopathischen Heilverfah- 
rens bei Thieren so ungemein viel Rühmliches nach, dass man 
sich in der berliner Thierarzneischule dadurch veranlasst fand, 
jene Methoden buchstäblich zu befolgen. Allein wie unbefangen 
und consequent man auch experimentirte, so ergab sich doch 
weiter nichts, als die gänzliche Nichtigkeit aller jener 
Anpreisungen. Wir sollten nun den Leipziger Lux zur Recht- 
fertigung auffordern, aber wir wollen das nicht thun, da wir 
wissen, dass die homöopathische Blindheit noch unheilbar ist. — 
Die Versuche wurden von unterrichteten und mit den Grundsä- 
tzen der Afterlehre wohl bekannten Männern angestellt; die Me- 
dicamente theils aus dem Arzneivorrathe eines viel beschäftigten 
Homöopathen genommen, theils nach der Vorschrift des homög- 
pathischen Dispensatoriums genau bereitet und an einem Orte 
aufbewahrt, wo andere arzneiliche Stoffe sich nicht befanden; 
die Thiere, welche zu den Versuchen genommen wurden, brachte 
man in einen abgesonderten Stall, in welchem bloss homöopa- 
ihische Mittel. gebraucht wurden; auch gab man den Thieren be- 
sondere Wärter und homöopathisches Futter, — An drei, mit 
Rotz behafteten Pferden wurden: isopathische Versuche ange- 
stellt. Das erste 'Thier bekam, so wie es Lux vorschreibt, fünf 
'Frilliontel Gran von dem mit Weingeist verdünnten Rotzeiter. 
Die Symptome nahmen von Tage zu Tage zu, und das Pferd starb 
den 11. 'Tag nach der isopathischen Arzneigabe.— Das zweite Thier 
bekam zehn Tropfen der 15. Verdünnung der nach Lux’s Vor- 
schrift potenzirten Ozaena, also ein Quintillion eines Tropfens 
Rotzmaterie mit 9 Tropfen wässerigen Weingeistes verdünnt. Da 
ie Krankheit bedeutende Fortschritte machte, glaubte man nach 
Lux, dass die Gabe zu gross gewesen, und gab deshalb weniger 
als ein Decilliontel eines Tropfens; allein dennoch führte das 
Uebel schnell und unaufhaltsam zum Tode, — Das 3., durch 
Ansteckung rotzig gewordene Pferd von 6 Jahren liess um so 
mehr eine Heilung hoffen, da es noch jung, übrigens fehlerfrei 
war und sein Uebel nicht in Folge einer kachektischen Dyskra- 
sie bekommen hatte. Das "Thier bekam sogleich 10 "Tropfen 
Ozaena von der 15. Verdünnung, mithin ein Quintilliontel eines 
'Uropfens Rotzeiters, durch Auftröpfeln auf die Zunge. Die 
Krankheit stieg unaufhaltsam die nächsten 15 Tage. , Man reichte
	        
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