Full text: (9. Band = 1834, No 17-No 24)

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IV. Gynäkologie und Pädiatrik, 
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hierzu weisses Cerat, weil es, von grösserer Consistenz, sich 
wicht so leicht abreibt und dem Instrumente besser zu gleiten 
verstattet. Für gewöhnliche Fälle aber ist das Oel besser, da 
gs das Ansehen der zu untersuchenden Secretionen und Gewebe 
nicht verändert. Die Schalen des mit der Rechten gehaltenen 
Speculums werden stark gegen einander gedrückt, damit das Ende 
des Instruments möglichst platt werde. Mit Ring- und Zeigelin- 
ger der Linken num die grossen und kleinen Schamlippen. von 
einander entfernend, drückt man mit dem Mittelfinger derselben 
Hand den hintern Theil des, Annulus vulvae nieder... Dies zur 
Vermeidung des Schmerzes beim Eingehen des Speculums so 
wichtige Manöuvre wird allmählig, aber mit Nachdruck ausge- 
führt. Jetzt wird das Ende des Instruments der Vulva zuge- 
wendet, so dass die Griffe sich dem linken Schenkel zukehren, 
uud während sich der Rand des Endes einer der Schalen fest 
auf den wie angegeben gelegten linken Mittelfinger stützt, ist 
die andere mit der Fläche der hintern Wand des Meatus urina- 
rius zugekehrt, unter dem man mittelst Drehbewegung sie hin- 
gleiten lässt, ohne wie bei andern Methoden zu verwunden. Ist 
man über den schwierigsten Puncet, den Annulus vulvae, hinaus, 
so führt man das lustrument in der Richtung der Scheidenaxe 
fort, und die Schalen mehr oder weniger, je nachdem es nöthig 
ist, von einander entfernend, untersucht man nach und nach 
Scheide, Uterus und Hals desselben, der -zuletzt vom Instrumente 
umfasst wird. Die Anwendung des Speculums contraindicirt nach R. 
Folgendes: 1) zu heftige Entzündung, besonders der Vulva und 
des Scheideneinganges. 2) Anwesenheit des Hyınen, das meist 
zu schonen ist. 3) Kugigkeit der Theile bei jungen Mädchen. 
4) Wenn im: mehr oder minder vorgerückten‘ Alter die nicht 
mehr. geschmeidigen Partieen theilweise oder ganz so einge- 
schrumpft sind, dass das Speculum nicht olıne Gafahr eingeführt 
werden kann. 5) Während der Katamenien, wo die Kinführung, 
wenn auch nicht schadet, doch auch nichts nützt, da das Blut 
alles maskirt. Schwangerschaft war für R. nie Contraindication. — 
Die Iuvasionsperiode der Bleuuurrhagieen bei Frauen ist schwer 
zu bestimmen. Die meisten, an weissen Flüssen auch sonst lei- 
dend, nehmen die neue Secretion für Product ihren habituellen 
Leukorrhöe und nur bei ziemlich acuten, die Vulva und Urethra 
afficirenden Uebeln wissen sie die. Zeit des Euntstehens. Viele 
bekommen erst Kenntniss von ihrer neuen Krankheit durch deii 
Vorwurf, den und jenen angestekt zu haben, Wo Auskunft zu 
erhalten war, ergab es sich, dass der Ausfluss bald unmittelbar 
nach Einwirkung der Ursache, bald erst‘ nach einem bestimmten 
Incubationsstadium sich zeigte, selten jedoch vor dem $. Tage 
und sehr häufig lange nach dem Coitus, letzteres besonders danı, 
wenn die tiefern Theile der Scheide oder die Höhle des Ute- 
rus litten. :— Was das Ende der Blennorrhagieen der Frauen 
anlangt, so hören sie entweder, was häufig geschicht, allmählich 
Summarium d, Mediecin. 1834, IX. L
	        
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