1V. Gynäkologie und Pädiatrik.
culation des ersten mit dem zweiten Phalangen eingeführt, so
dass die Pulpa desselben nach der Symphys. 0ss. pub. sieht, und
nun zurückgeleitet, dass er den Harncanal drückt. So kaum man
aus demselben einen Tropfen Kiter oder eiterigen Schleims tre-
ten lassen,, wenn man nämlich lange Zeit nach Entleerung des
Urins untersucht und überhaupt die Urctihra leidet. Bei Vebung
soll man den aus den Nachbargebilden kommenden Kiter nicht
mit Secretionen das Harucanals verwechseln können. Während
man so diesen Canal untersucht, indem die Fingerspitze gegen ihu
drückt, ist die Dorsalfläche der Wurzel des Fingers auf den hintern
Theil des Annulus Vulvae gestützt, den sie niederhält, so dass
dann die Vaginalsecretion frei nach aussen fliesst, Oft bleibt
indess copiöse Secrelion wie eingekerkert im Grunde dieses
Scheidencanals, aus dessen tieferer Partie sie ihren Ursprung
nimmt, weil sie Engigkeit oder Constriction des Annulus Vulvue
daselbst zurückhält, oder bei Einigen wegen Umstülpung des un-
tern, eine Art von Pfropf in der Vulva bildenden 'Cheils der
Scheide, oler wegen Dispositionen zur Anhäufung von Koth im
untern Theile des Rectums oder des Urins in der Blase... So hat
R. viele Frauen gesehen, die nur, wenn sie zu Stuhle gingen
oder Ilarn liessen, Ausfluss hatten. Die Ausflüsse aus dem Ute-
rus können meistens mittelst des Speculums erkannt werden.
Dasselbe gilt auch von denen, die aus den tiefern "heilen der
Scheide und besonders aus der den Mutterhals umgebenden Par-
tie derselben kommen: 2 Arten von Blennorrhagien, bei denen
der Hals des Uterus oder das blinde Ende der Scheide einen
der Balanitis beim _Manne ähnlichem Anblick darbieten. Das Spe-
culum, das R. jetzt anwendet, ist ein gebrochenes, dessen von
innen nach aussen gebogene, bauchige Schalen im Ausgangs-
puncte der Biegung mit einander articuliren. Dieser Puuct
entspricht aber dem Annulus vulvae, so dass beiden Enden des
Instruments wechselnd geöffnet und geschlossen werden können,
ohne dass jener Ring erweitert oder schmerzhaft gegen den Scham-
bogen gedrückt würde. — Aus jeder Schale des Speeulum tritt
unter rechtem Winkel ein Griff vor, mitteist dessen man das In-
stument handhabt, ohne die zu untersuchenden Theile zu maski-
ren, oder die Action des einzuführenden Instruments zu beein-
trächtigen. Ein graduirter Schraubengang mit 2 Köpfen gieht
überdiess die Entfernung der beiden Schalen und also das Vo-
lumen des Mutterhalses an, das zu kennen bei Hypertrophie
und Auflockerung des Organs wichtig ist. Bei Einführung‘ des
Speculums liegt die Kranke am Rande des Bettes, unter Kopf
and Schultern hat sie ein Kissen, die Schultern sind halb gegen
das Becken geneigt und die Füsse ruhen auf zu beiden Seiten
stehenden Stühlen. Der Operateur stellt sich zwischen die un-
tern Extremitäten. und hat keine Gehülfen nöthig. Das bei kal-
ter Witterung ein wenig zu erwärmende Speculum muss mit etwas
Fettem überzogen werden. Bei enzen Genitalien wählt Rıcorp