Full text: (9. Band = 1834, No 17-No 24)

161 Il. Chirurgie und Ophthalmologie: 
Uebergange. des Schenkelkopfes: in den Schenkelhals, gegen die 
innere Seite der fibrösen Gelenkkapsel und kleidet diese voll- 
ständig aus. An der andern Seite des; Gelenkes bleibt in der 
Gbrösen Gelenkkapsel oft eine bedeutend grosse, hisweilen eine 
Leinere Oeffnung. Durch diese tritt dann die Synovialhaut 
durch, breitet sich auf der äussern Seite der fibrösen Gelenk- 
baut aus, um die hintere Wand des Schleimbeutels zu bilden, 
uud schlägt sich dann ‚unten, oben und seitlich wieder um, in 
dem sie als überall geschlossener Sack die innere Wand des 
Schleimbeutels zu bilden scheint. Sobald aber die Synovialhaut 
aus der Oeffnung in der Kapselmembran hervortritt, scheint sie 
nur selten Textur und Ansehen zu verändern, Vrf. fand sie 
nicht mehr so glatt uud glänzend, wie da, wo sie den Kopf 
und die Pfanne überzog, und sie schien eher wie die Conjun- 
ctiva palpebrarum zwischen seröser Haut und Schleimhaut zw 
stehen. Dieser Zustand war wohl ein krankhafter, da in der 
Regel zwischen der Synovialhaut des Hüftgelenkes und der des 
Schleimbeutels, seibst durch das Vergrösserungsglas, kein Unter- 
schied zu entdecken war. Die vordere Wand des Schleimbenu- 
tels ist übrigens sehr dünn und wird einzig von der angegebe- 
nen Ausstülpung der Synovialhaut gebildet. . Communicirt der 
Schleimbeutel nicht mit dem Gelenke, so ist die memörana ca- 
psxlaris überall geschlossen und keine anderweitige Veffnung in 
derselben zu entdecken, eben so wie der Schleimbeutel, wel 
cher mit seiner hintern Wand dicht auf der Gelenkkopfes auf- 
liegt. Die Communication finde& sich immer an der obern hin- 
tern Seite und zwar so, dass der Längendurchmesser dieser 
Oeffnung mit dem Breitendurchmesser des Schenkelkopfes paral- 
lel läuft, Die Veffuung in der Bursa ist fast immer oval und 
einfach, wiewohl in manchen Fällen durch ganz schmale fibröse 
Streifen in ‚mehrere kleine Oeffnungen getheilt. Dass diese, 
durch Streifen. getrennte Oeffnungen Bildungsfehler. und nicht, 
wie Monro und CRUvEILHIER wähnen, durch Zerreissung des 
Kapselligaments in die Bursa gebracht werden, zeigt folgender 
Fall. Eine ‚alte Frau fracturirte den Schenkelkopf ‚und starb 
nach mehreren Monaten. Man secirte den Leichnam und fand 
in der Mitte des Gelenkkopfes einen Bruch und eine Zerreis- 
sung des Kapselligaments , welches sich zwischen die Knochen- 
[ragmente gelegt hatte und an der innern Seite des gebrochenen 
Gelenkkopfes fest adhärirte. . Hier fand man zugleich die ge- 
nannte, durch Streifen getreunte Communieation der Bursa mit 
dem Hüftgelenke. Allein die Zerreissung des Kapselligamentes 
fend sich mehr nach hinten, also an der entgegengesetzien Seite 
von der Bursa, während die Umgebungen der Oeffnumg selbst 
gar nicht gelitten hatten. — Als Krankheiten der Zursa üiaca 
kommen entzündliche Affectieoren, vermöge der Lage der Bursa zwi- 
schen einer festen Sehne und dem Knochen, so wie in Folge ihrer 
EFunctionen, am häußGgzeten vor. Kia solcher eutzündlicher Pra- 
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