Full text: (9. Band = 1834, No 17-No 24)

HL. Chirurgie und Ophthalmologie. 43 
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dehnung nicht vor dem 6. Tage, da bis dahin die verwundete 
Partie noch sehr empfindlich war. Durch allmählich verstärkte 
Extension nahm der Fuss dann sehr leicht die natürliche Stel- 
Jung in so weit wieder an, dass er mit dem Unterschenkel un- 
gefähr einen Winkel von 70 Grad bildete. In dieser Stellung wurde 
er 3 Wochen gelassen, worauf man unmittelbar nach Entfernung 
des Apparats den Fuss ganz natürlich gestaltet fand, die Zwi- 
schensubstanz jedoch, die viel dünner, als die Sehne war, hatte 
nur etwa 2—53 Linien Länge. Die Wade fand sich am natürli- 
chen Platze. Wenige Stunden nachher erschien jedoch die feh- 
lerhafte Stellung des Fusses von Neuem und zwar ungeachtet 
eines Schnürstiefels mit eiserner Stange, der in wenigen Tagen 
sehr schmerzhaft wurde. Der Zustand war also nicht gebessert. 
Die Extension hätte früher beginnen müssen, um die Gestalt des 
Fusses durch Verlängerung der Zwischensubstanz und nicht durch 
Herabziehen der Wade zu verbessern. Da Letzteres der Fall ge- 
wesen, so führten die Wadenmuskeln sogleich wieder die frühere 
Stellung herbei, nachdem sie ihre Energie wieder bekommen hat- 
ten. Eine zweite Durchschneidung der Achillessehne hätte dies 
verbessern können, doch gestatteten die Eltern diese nicht, . Dass 
sich Sr. aus diesem misslungenen Versuche die richtige Lehre ab- 
strahirt hatte, beweisen die folgenden Fälle, — II. Ein 13jähriger 
Knabe bekam im 4. Jahre ohne bekannte Ursache einen Klumpfuss 
der rechten Seite, zu dessen Heilung nichts geschah, so dass sich 
der Zustand immer verschlimmerte. Als ihn St. im Aug. 1833 in 
Behandlung nahm, war die Verkrümmung schon schlimmer, als im 
vorigen Falle, und es nahmen auch die grossen Zehen daran Theil, 
besonders war die grosse stark nach innen und unten gezogen und 
wurde hier vorzüglich durch den Fleror hallıucis longus festgehal- 
ten, dessen Sehne man sehr gespannt an der Fusssohle fühlte. Ue- 
ber dem äusseren Fussrande entsprach dem gewöhnlichen Stütz- 
punkte während des Aufhebens eine starke Schwiele, die, wenn 
der Fuss nur etwas gebraucht wurde, so schmerzte, dass der Knabe 
fast gar nicht mehr ging und dadurch bleich und mager geworden 
war, Willkürlich konnte der Fuss nur sehr wenig bewegt werden, 
eine starke Gewalt ihn indess zum Theil wieder in die natürliche 
Stellung bringen. Das Bein war sehr abgemagert. Vor Durch- 
schneidung der Achillessehne durchschnitt der Verf. die Sehne des 
Flexor hallucis longus, indem er das Fistelmesser am innern Fuss- 
rande, ungefähr in dessen Mitte, hinter den sehr gespannten Tendo 
einstiess, der beim Hervortreten der Messerspitze schon durch- 
schnitten war. Nach Anlegung einer Binde blieb der Fuss 3 Tage in 
ruhiger Stellung , dann aber wurde der extendirende Apparat ange- 
legt, und schon nach 8 Tagen hatte sich die Richtung sämmtlicher 
Zehen und der ganzen Fussspitze wesentlich gebessert, worauf die 
Achillessehne durchschnitten wurde. Als am 5. Tage ihre Enden 
vereinigt waren, fing man an die Zwischeneubstanz zu extendiren. 
Schon nach 10 Tagen bildete der Fuss mit dem Unterschenkel
	        
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