Full text: (9. Band = 1834, No 17-No 24)

Yi4 1. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik, 
An den Glutaeis unter dem Osse isch und um den Anus waren 
Beischige nässende Exerescenzen mit breiter Basis bemerkbar. 
Der Vf. redete den Kranken so in’s Gewissen, dass er sieh streng 
zu- halten und sich den Seinigen zu entdecken versprach, was 
auch geschah, so dass nun seine 23jährige Tochter fortan Be- 
richt über sein Befinden erstattete. Nach Verbrauch der 240 
Pillen ging es viel besser, wenn auch das Uebel noch nicht ganz 
beseitigt war. Es wurde daher von neuem die Hälfte derselben 
angefertigt, wovon er um den andern Tag 20, 22, 24 etc. 
Stück sogleich auf’s Mittagsessen nehmen, musste. Als er da- 
mit zu Ende war, fand sich keine Spur des. frühern Uebels mehr. 
Die Haut an den Lenden und Sitzmuskeln erschien ungefleckt, 
eben, glatt, und eben so sah man am Scerotum und Penis: nichts 
Krankhaftes, und so ist es auch geblieben. — Vor Kurzem suchte: 
den Vrf. ein junger Kaufmann auf, der in Ostfriesland zu einem 
Chanker gekommen war, und dem ein Apotheker Calom., Merc. sol. 
Hahnem. und eineSalbe mit weissem Präcipitat verordnet hatte. 
Diese Mittel hatte er sich. mehrmals von neuem bereiten lassen. 
Unter ihrer Anwendung hatte. sich anfangs das Uebel gebessert, 
später aber wieder verschlimmert, und nun brach es immer an 
neuen Stellen aus. Von rothen Flecken, die in der Mitte ein 
Bläschen hatten, das Feuchtigkeit ausliess, und wonach ein im 
Umkreise hartes Geschwürchen entstand, war er, besonders am 
Unterkörper, wie übersät. Die Choanae waren. dunkelroth, das 
Velum palatinum pendulum und die Mandeln geschwürig, die 
Uvula fehlte zur Hälfte, die Sprache lautete anginös und das 
Schlingen machte Schmerzen, Die Vorhaut war an mehreren 
Stellen verdickt und auf der Glans penis sass ein Geschwür. 
Pat. nahm die 12 Gr. ‚Sublimat enthaltende ‘Pillonmasse, ohne 
dass sich in seinem Zustande etwas geändert hatte, worauf er 
dieselbe Portion, in vorgeschriehener Weise nahm und völlig ge- 
nesen war. — Ein junger Kanfmann hatte in Elberfeld gegen 
Chanker von einem Arzte Medicin erhalten. . Ob er nicht ausge- 
harrt, ‚oder sich nicht gut gehalten, weiss D. nicht. Auf die 
Recepte jenes Arztes hatte er übrigens auch noch in Osnabrück 
medicinirt. Vor einigen Monaten kamen ihm die sich immer 
mehr häufenden lividen, rothen, kupferfarbenen Hautfßlecke, die 
vermehrte Beschwerde beim Schlingen im dunkelgerötheten Halse 
und das Wiederaufbrechen mehrerer vernarbter Geschwüre, aus 
deren einigen Chour-fleurs bildende Afterproducte sich erhoben, 
verdächtig vor. Der gracile, schwammige, auf frühere Scropheln 
deutende Körper liess bei nochmaliger Mercurialcur keine gute 
Voraussage zu. Pat. musste einige Wochen saturirte künstliche 
Schwefelbäder und dann einige russische Dampfbäder nehmen. 
Auf die wuchernden Geschwüre liess D. Sublimatwasser (4 gr. 
3j) nehmen, um sie zu begränzen, worauf der Kranke bei mög- 
lichst vorsichtiger Haltung, da er sein Uebel geheim halten 
musste und nicht immer zu Hause bleiben konnte, die 240 Su-
	        
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