Full text: (9. Band = 1834, No 17-No 24)

X. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik... 441 
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diealcur für bestimmt hinreichend zu halten. Es giebt aber Norm 
und Anhaltepunkt and, was das beste ist, es hilft. Werden auch 
einige Pillen mehr, als nöthig ist, genommen, so sieht man doch 
davon keinen Nachtheil. Bis zu einer grössern Dosis, als 1} Gr. 
Sublimat in den letzten 30 der 240 Pillen darf man es wohl auch 
nicht kommen lassen, ohne dass man befürchten muss, den Ma- 
gen zu ätzen und zu entzünder, da hänfig die Kranken gleich nach 
lem Einnehmen der leizten grossen Dosen — 24, 26, 28, 30 
Pillen — Gefühl von plötzlicher Mattigkeit bekommen, an den 
Extremitäten zittern, vor den Augen Flimmern und vor den Oh- 
ren Sausen haben und der Ohnmacht nahe sind. In so fern der 
Körper überall mit Mercur imprägnirt ist, wenn die 12 Gr. Su- 
blimat der Vorschrift gemäss verbraucht sind, reichen, bei nicht 
ganz verschwundener Lues, kleinere in 20, 22, 24 ete. Pillen 
enthaltene Gaben, die man dann wieder bis zum Verbrauche von 
6 Gr. Sublimat nehmen lässt, zur Beseitigung des Reste des 
UVebels hin. Oder man geht abermals auf die Mitte dieser Cur 
zurück und braucht so in der doppelten Zeit die zweifache Menge 
Quecksilber. In einem Falle hatte dies D. nöthig. . So Jange sich 
noch ‚etwas von Lues zeigt, scheint der Sublimat nichts zu scha- 
den, gleichsam als wenn er sich mit der Materia peccans zur 
Indifferenz für den Körper amalgamirte. Grössere Gaben schaf- 
fen sich auch leicht wieder aus. dem Körper: wenn sie schaden, 
go thun sie es augenfällig und gleich. Nicht so die kleinern. 
Sie werden gieriger eingesogen, helfen. nur bei anhaltendem Ge- 
brauche, übersättigen so leicht den Körper und schaden dann 
erst unmerklich , aber bleibend und furehibar. Man weiss nicht, 
wenn man aufhören soll, wie weit man gehen darf und sieht bis- 
weilen Verschlimmerung, weil man, ohne es zu wissen, zu viel 
gegeben hat. Es entstehen den syphilitischen sehr ähnliche Zu- 
fälle, die man dafür hält, man giebt noch mehr Quecksilber, — 
und das Uebel wird immer schlimmer. Die Halsgeschwüre wer- 
den hartnäckiger und fressen mehr um sich, es entstehen von 
Neuem Drüsengeschwülste und Verhärtungen in der Haut, so wie 
rothe Flecke, die oben ein Bläschen bekommen, das Feuchtig- 
keit durchlässg und wodurch ein im Umkreise hartes Geschwür 
gebildet wird, die Haut wird stellenweise livide, es stellen sich 
wieder Gliederschmerzen ein oder werden heftiger, und die Nar- 
ben geheilter, aber noch im Grunde etwas Härte zurückgelasse- 
ner Chanker entzünden sich, breehen wieder auf und gehen in 
starke Eiterung über. Die Eiterung in den Bubonen verschlim- 
mert sich. Die Exerescenzen wachsen zu den unförmlichsten Mas- 
zen, oder es erzeugt sich jauchichte Eiterung unter ihnen. . Die 
Geschwüre fressen rascher um sich, greifen die nahen Kuochen an 
und bekommen selbst wohl krebshaften Charakter. Unter grosser 
Abmagerung bildet sich schleichendes Fieber aus, und Oedem der 
Füsse, partielle Lähmungen, Amaurose,. Zittern der Glieder be- 
schliessen endlich die Scene. Die Gräuze zwischen Lues und Mer-
	        
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