HL Chirurgie und Ophthalmologie. 41
Is
‚4
1
‚5
Ir
1
ar
or
"m
:{}
‚A
‚gr
»
=.
Mn
‚4
{
nn
‚+
CM
Schlüssel eine am untern Ende der Schiene festgebundene Schmr
wickelte.‘ Die kleine Walze liess sie beim Druck auf eine kleine
Feder abrollen. Sollte der Apparat flectirend wirken, so musste
der Zapfen aus seiner Mitte gezogen werden. Dieser Apparat
wurde nun so gebraucht, dass‘ am Tage der Unterschenkel durch
allmählich vermehrte Umdrehungen der Schraube ausgedehnt
wurde. KEinige Stunden vor Schlafengehen fing man die Bengung
an und trieb sie bis dahin möglichst weit. Mit dieser Maschine
zugleich wurden Einreibungen von Kali hydriodin. in Spir. sa-
por. gelöst und feste Einwickelung des Kniegelenks angewendet.
Der Erfolg war überraschend. In 6 Wochen hatte das Kniege-
Jlenk schon so weit seine, gerade Richtung angenommen, dass
Pat. mit der ganzen Fusssohle auftreten konnte. . Schwieriger
war die Beugung des Unterschenkels, weil mehrere mit den Ge-
lenkköpfeu verwachsene Narben an der vordern Seite des Ge-
Jenkes beträchtlich spannten. Diese verlängerten oder lösten sich
später jedoch so vollständig, dass die ganze das Kniegelenk be-
deckende Hant leicht verschiebbar wurde und die Beugung so
weit zu treiben war, dass die Hacke nur eiwa 7 Zoll vom Sitz-
knorren stand. Kräftige Manipulationen und "Treppensteigen
Abends, nachdem man die Maschinen abgenommen, förderten
wesentlich die Bengung. Nach Zmonatlicher Behandlung wurde
der Kranke entlassen. Die Beweglichkeit des Gelenkes erstreckte
sich von der geraden Linie bis zu einem Winkel von ungefähr
80 Grad. Pat. sollte übrigens das bisherige Verfahren noch län-
ger fortsetzen, um noch mehr Beweglichkeit zu erlangen, wozu
alle Aussicht da war, da die Maschine oder sonst äussere Ge-
walt das Bein viel weiter beugen konnte, als die eigene Muskel-
kraft. Dass der Knabe dabei ungehindert die Schule besuchen
konnte, war kein geringer Vortheil dieses Verfahrens. — Die
Cur war nur einmal unterbrochen worden durch schmerzhafte
Anschwellung der Patella, die jedoch 12 Blutegeln und kalten
Umschlägen leicht wich. — Da ähnliche Zufälle häufig und zu
ihrer Beseitigung wenig zweckmässige Vorrichtungen bekannt
sind, im Gegentheile fast allgemein elastische Apparate, die nur
wenig ausrichten, empfohlen werden, so dürfte wohl das Ver-
fahren des Verfs. alle Beachtung verdienen. [/ust’s Magaz. f.
d. ges. Heilk., Bd. 42,, Hft. 1.] (K—e.)
26. Die Durchschneidung der Achillessehne beim
Klumpfusse durch vier neue Beobachtungen erläu-
tert; von Dr. Lovıs StromeyeR in Hannover. Die nachfol-
genden Fälle sind, den letzten ausgenommen, zwar nicht mit den
beiden zu vergleichen, die Sr. früher (Summar. Bd. VI. Nr. 131)
mitgetheilt hat, doch gewiss in Bezug auf ein Heilverfahren,
welches Füsse, die nach den. bisher befolgten Grundsätzen meist
der Amputation anheim fielen, in ‚einer Zeit wieder völlig brauch-
bar machen kann, die kaum zur Heilung der Amputationswunde
hinreichen würde, sehr wichtig. Wollte man dem Verf. vorwer-