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zum Gebrauche praktischer Aerzte.
1. December 1853.
A: 93
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If. ANATOMIE und PHYSIOLOGIE,
188, Fall einer doppelten Harnblase; vom ©. A.
Arzte Dr. LecuLEB in Leonberg. Am 7%. Apr. d. J. wurde Wund-
arzt JosEenHAnss zu einem an Harnbeschwerden leidenden Kinde
gerufen. Er fand ein ziemlich gut genährtes, für sein Alter
ziemlich grosses, etwas über } Jahr altes Mädchen, das aber
etwas blass aussahı und bei jedem Harnen heftig schrie, sobald
der Harn gelassen wear, aber wieder ruhig wurde. ‚Die Eltern
glaubten während des Geschreies an den Geschlechtstheilen et-
was Widernatürliches zu gehen, was aber sogleich verschwinde;
wenn das Kind ruhig werde. Bei Untersuchung fand man an
len Genitalien nichts Ungewöhnliches, ausser dass die Harnröh-
renmündung ganz fehlte. Genauere Untersuchung schien unnö-
ihig und schmerzhaft, vielleicht auch gar unmöglich, die Mutter
erbielt deshalb nur die nöthigen Belehrungen. Nach kurzer Zeit
begann das Geschrei wieder, so dass man den Wundarzt von
Neuem rief, der nun die grossen Schamlippen durch eine tau-
beneigrosse Blase aus einander gedrängt fand. Dieselbe sah wie
eine Harnblase, war sehr gespannt und ihre Blutgefässe strotz-
ten. Die Oeffuung, durch die sie hervorgetreten war, war die
Vagina. Der Wundarzt brachte die Blase kunstgemäss zurück,
empfahl erhöhte Steisslage und verordnete antiphlogistische Mit-
tel. 2 Tage war das Kind munter und liess den Urin ohne
Schmerzen, den 3. Tag aber trat die Blase unter heftigem
Schreien des Kindes wieder vor. Die Eltern versuchten verge-
bens die Zurückbringung, wobei die Blase sehr gemisshandelt
wurde. Der später gerufene Wundarzt fand letztere schwarzroth
zusammengefallen, zwischen den grossen Schamlippen liegend.
Der Urin ging tropfenweise ab, und das Kind war sehr erschöpft.
Ehe der Wundarzt noch die Blase berührte, schrie das Kind hef-
tig auf, und der Harn entleerte sich plötzlich in bogenförmigem
Strahle in der Dicke einer Stricknadel. Durch Aufheben des
Kindes an den Füssen zog sich die Blase zurück, das Mädchen
wurde ruhig, doch trübten Zeichen von Unterleibsentzündung die
Prognose, und schon nach 28 Stunden erfolgte der Tod. — Un-
tersuchung mit dem Finger ergab hiuter dem Eingange der
Summarium d. Medicia, 1834. 1X. - 25)