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Gynäkologie und Pädiatrik.
ihre Natur bis‘ jetzt noch dunkel. Die Heilung derselben beruht
auf Bekämpfung der etwa vorhandenen: Subinflammation, und,
ist diese beseitigt, auf der umsichtigen Anwendung zertheilender
Mittel. L. hält diese Geschwülste nicht, wie. Andere, für noth-
wendig tödtlichz in vielen Fällen verhinderte er ihre Entartung
durch Hemmung der Entzündung. .Zuweilen verschwinden sie
gänzlich, zuweilen werden sie klein und unschmerzhaft und las-
sen ‘das Akgemeinbefinden ungestört. Nur behalten sie noch
lange Zeit-das Vermögen, auf’s Neue gereizt zu werden; es: ist
dies eine” Entzündung,’ die die bereits genannten Mittel zn ihrer
Beseitigung erheischt. —' VI.. Von den Gebärmutterpoly-
pen. Die‘heiden häufigsten Varfetäten dieser Polypen sind die
zefig-gefässigen und die faserigen. Jene sitzen gewöhn-
lich auf der untern Theile des Mutterhalses zwischen seinen
beiden Lippeh und auf ‘der untern Partie der Gebärmutter; ha-
ben in der Regel einen‘ geringen Umfang; sind ein- oder viel-
fach, und Granulationen ähnlich, die zuweilen unbeweglich und
mit breiter Basis versehen sind, meistentheils aber an einem
mehr oder weniger langen‘ Stiele hängen. Sitzt dieser Stiel ober-
halb des Mutterhalses auf, so ist die Untersuchung etwas schwie-
rig, und man muss den Finger bis in’s Innere. der Gebärmutter
einbringen; war gewöhnlich der hinlänglich erweiterte Mutter-
hals leicht gestattet. Um diese Polypen zu beseitigen, erwei-
tert man die Scheide durch‘ das Speculum,; reinigt die Theile
ınit einem Pinsel, fasst den Polypen nahe an seiner: Wurzel mit
einer Zange‘ und reisst ihn, indem man ihn mehrere Male um
sich selbst herumdreht, aus. Sehr oft sind diese Polypen von
Hypertrophie, ‘von Oedem des Mutterhalses und von Auschwel-
lung des Uterns selbst begleitet. Auch ist mit der Operation
noch ‚nicht ‚alles gethanz es bleibt die darauf folgende Wunde
häufig noch eine Reizungsursache für das schon afficirte Organ,
und man muss daher 8—10 Tage nach der Operation die Be-
schaffenheit der Narbe untersuchen, deren Bildung den nämli-
chen Hindernissen unterworfen ist, wie nach der Amputation des
Mutterhalses. . Bei den faserigen Polypen wendet L. die Tor-
sion an, wenn sie einen sehr dünnen Stiel haben; die Ligatur
ist nach ihm nur im äussersten Nothfalle anzuwenden; vor Altem
aber giebt er der Exeision mit einer auf’s Blatt gekrümmten
Schere den Vorzug. Sitzt der-Stiel zu hoch in der Gebärmut-
ter, 80 soll man selbst den Mutterhals einschneiden, denn die
Blutung sey dabei nur gering und immer durch die 'Tamponnade
sicher zu beseitigen. Ist der Polyp zu weich, und gerreisst er
unter dem Haken, mit dem man ihn nach aussen zu ziehen
sucht, so muss man den Mutterhals selbst mit dem Haken fas-
sen, was nicht schmerzhaft ist. Bloss der Druck auf denselben
scheint eine lebhafte Empfindlichkeit hervorzurufen. Bezugs der
Frage, ob man diese Operation auch während der Menstruations-
enoche verrichten könne; bestimmt sich L,. dahin, sich weder