Full text: (9. Band = 1834, No 17-No 24)

IV. Chirurgie und Ophthalmologie., 503 
brennend-reissenden Schmerzen. An einigen Stellen wurde die 
Haut brandig, und es kamen Eiterabscesse im Zellgewebe zum 
Vorschein, die sich schnell unter Haut und Muskeln aushreiteten 
und an ‚mehreren Stellen -geöffuet werden mussten. Gegen. 2 
Monate war die Heilung derselben: vergeblich versucht worden, 
K. bielt diesen Zustand für wohlthätige. Selbstwirkung der Nas 
tur, die nur durch heftigen Eingriff des Muschelgiftes angeregt 
wurde, und täuschte sich nicht. Er zog durch einen dieser Ab- 
scesse an der Wade, der sich etwa 3 Zoll zwischen der sehnich- 
ten Scheide und den Muskeln ausdehnte, ein Haarseil, worauf 
allmählich die anderen heilten. Das Haarseil wird seit 6 Jahren 
unterhalten, und Pat, ist während derselben von den frühern Be- 
schwerden: frei geblieben, nur darf er keinen Diätfehler bege- 
hen. Hat ein solcher Statt, so entsteht im Umkreise des Haar- 
seils rosenartige Entzündung, ‚die nach Emeticum schnell ver- 
schwindet. — Vor allen kommt es. bei dieser aeuten Vergiftung 
darauf an, das Gift möglichst. schnell durch Erbrechen zu. ent- 
fernen, wenn dies nicht von selbst eintritt. AA UT 
dann noch ein Brechmittel angezeigt. Ob dis 
tel der Art: schwefelsauren Zinks- «ehwelelsaures Kupfer etc. 
besser als andere sind, wagt K. nicht zu bestimmen, Tarl. 
emet. wirkte ihm bei weitem weniger wohlthätig als Ipecac., 
nach. der. gewöhnlich die heftigen Leibschmerzen und das Wür- 
gen nachlassen, auch das Erbrechen leicht erfolgt. Die Con- 
gestionen nach oben verdienen besondere Beachtung, und jeden 
falls ist es gut, wenn man dem Brechmittel kräftigen Aderlasv 
und kalte Umschläge vorausschickt. [Hufeland’s Journ, f. d. 
zrakt. Heilk,, 1834, August.) (K-— e.) 
IV. CHIRURGIE und ÖPHTHALMOLOGIE. 
178. Glückliche Exstirpation der scirrhösen Pa- 
rotis; von Dr. EUuLENBURG zu Wriezen an der Oder. Die Exstir- 
pation der Parotis jet aus vielfachen Gründen den gefahrvolleren 
Operationen zuzuzählen, dass sie aber deswegen unterlassen wer- 
den dürfte, oder dass wohl gar, wie RıcnTeER. meinte, der Wund- 
arzt nicht einmal hinreichend berechtigt zu seyn scheint, eine 
so missliche Operstion zu unternehmen, beruht wohl auf falscher 
Ansicht des Zustandes, der diese Operation fordert. Wenn es 
wahr ist, was RıchTEeR nur halb zugestand, dass die Parotis der 
krebshaften Entartung ausgesetzt ist, und was jetzt nach so vic- 
len 'Thatsachen nicht mehr bezweifelt werden kann, so ist hier- 
mit schon hinreichend Wichtigkeit und Werth jedes Verfahrens 
anerkannt, vermöge dessen wir den Körper von einem zerstör- 
ten Theile befreien können, der wieder so zeratörend auf den 
Cesammteorraniemus zurückwirkt. Die einzelnen, neuerlich glück-
	        
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