Full text: (9. Band = 1834, No 17-No 24)

UL, Materia medica und Toxikologie, 
An 
specifischer Wirksamkeit genannter Rinde zur Abtreibung des 
Bandwurms mit, und. fügt zur Bestätigung hier noch folgende 
Fälle hinzu. — 1) Von einem S9jährigen, schwächlichen. Manne 
von phihisischer Constitution waren mehrere Stücke Bandwurm 
spoute abgegangen; allein verschiedene Mittel, die ibn zu. wie- 
derholten Malen von Aerzten und Chirurgen gegeben worden, 
waren ohne die erwünschte Wirkung geblieben. Verf. gab. ihm 
am 7%. Juli, ohne weitere Vorbereitungscur das Derort. cort, DUR, 
granut. aus 2 Unzen zu einem Pfunde Colatur bereitet, wel- 
ches um 8 Uhr des Morgens ohne Beschwerde auf 2 Mal ge- 
nommen wurde, Bald erfolgten einige Stuhlgänge, worauf der 
nicht sehr lange Kettenwurm in einem Stücke mit dem deutlich 
sichtbaren Kopfe abging. — 2) Mit Ekel und Widerwillen: nahm 
ein 15,ähriges Mädchen von sensibeler Constitution und noch 
nicht meustruirt, von welchem im Oct. 1830, nach dem Genusse 
von Weintrauben und süssem Obstmoste, das erste Mal Band- 
wurmstücke abgegangen waren, obizes Mittel im Oct. 1531 
Gleich nach der ersten Hälfte bekam Pat. UÜebelkeiten und 
brechen, wobei ein Theil der Arznei wieder &ertgmt3 Indem 
erfolgten doch 4 Stuhlgäuge, mi erstem ein grosses, mit 
dem zweiten viele kleine Stücke des Wurms und viel Schleim 
abging. Der Kopf des Wurms ward nicht aufgefunden, und VYıl, 
hält. die Erscheinung desselben nicht für durchaus nothwendig 
zu einer radicalen. Bandwurmcur, Die zweite Hälfte des Decocıs 
erregte Krbrechen, Bauchschmerzen und Abführen, schaffte aber 
nichts mehr vom Wurme fort. Seitdem hat sich keine Spur des- 
selben wieder gezeigt, und Pat. ist seit 1822 regelmässig men- 
struirt, — 3) Eine kinderlose, aber noch menstruirte Sljährige 
Frau von magerem und abgehärtetem Körper wollte seit zwei 
Jahren von einem Bandwurme in ihrem Darme Gewissheit, und 
schon mancherlei ohne Erfolg gebraucht haben, Auch dieser Pat. 
ward ohne Vorbereitungscur das Granatrindeu-Decoct verordnet. 
Es erfolgte kein Erbrechen, sondern jedes Mal einige Stähle 
mit Schleim vermischt, und schon mit dem ersten Stuhlgatnge 
mehrere Stücke des Kettenwurms, Da der schmale Theil der 
Thieres vermisst wurde, so ward die Cur den folgenden‘ Tag 
fortgesetzt. Nach der zweiten Dosis des Mittels ging ein sehr 
Janges und dünnes Stück vom Wurme ab, Die letzte Dosis der 
Meduicin erregie mehrere flüssige Stuhlgänge, förderte aber nichte 
mehr vom Bandwurme zu Tage. Alle frühere Beschwerden wa- 
ren verschwunden. — 4) Eine Mutter von 10 Kindern, 59 Jahre 
alt und noch menetruirt, und von magerem Körper, ‘klagte über 
Unverdaulichkeit, Brechreiz, Aufstossen von Magenwasser und 
Kolikschmerzen. Während man die Pat. hiervon zu befreien 
guchte, entetand der Verdacht auf Bandwurm, Man verordnete 
sleich das Decoct der Granatwurzelrinde und sah gleich ein Giied, 
bei öfterer Wiederholung der Arznei viele längere Stücke des 
Kettenwurms mit bereits verfaulten Gliedern abrehen.. Die Ue-
	        
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