UL, Materia medica und Toxikologie,
An
specifischer Wirksamkeit genannter Rinde zur Abtreibung des
Bandwurms mit, und. fügt zur Bestätigung hier noch folgende
Fälle hinzu. — 1) Von einem S9jährigen, schwächlichen. Manne
von phihisischer Constitution waren mehrere Stücke Bandwurm
spoute abgegangen; allein verschiedene Mittel, die ibn zu. wie-
derholten Malen von Aerzten und Chirurgen gegeben worden,
waren ohne die erwünschte Wirkung geblieben. Verf. gab. ihm
am 7%. Juli, ohne weitere Vorbereitungscur das Derort. cort, DUR,
granut. aus 2 Unzen zu einem Pfunde Colatur bereitet, wel-
ches um 8 Uhr des Morgens ohne Beschwerde auf 2 Mal ge-
nommen wurde, Bald erfolgten einige Stuhlgänge, worauf der
nicht sehr lange Kettenwurm in einem Stücke mit dem deutlich
sichtbaren Kopfe abging. — 2) Mit Ekel und Widerwillen: nahm
ein 15,ähriges Mädchen von sensibeler Constitution und noch
nicht meustruirt, von welchem im Oct. 1830, nach dem Genusse
von Weintrauben und süssem Obstmoste, das erste Mal Band-
wurmstücke abgegangen waren, obizes Mittel im Oct. 1531
Gleich nach der ersten Hälfte bekam Pat. UÜebelkeiten und
brechen, wobei ein Theil der Arznei wieder &ertgmt3 Indem
erfolgten doch 4 Stuhlgäuge, mi erstem ein grosses, mit
dem zweiten viele kleine Stücke des Wurms und viel Schleim
abging. Der Kopf des Wurms ward nicht aufgefunden, und VYıl,
hält. die Erscheinung desselben nicht für durchaus nothwendig
zu einer radicalen. Bandwurmcur, Die zweite Hälfte des Decocıs
erregte Krbrechen, Bauchschmerzen und Abführen, schaffte aber
nichts mehr vom Wurme fort. Seitdem hat sich keine Spur des-
selben wieder gezeigt, und Pat. ist seit 1822 regelmässig men-
struirt, — 3) Eine kinderlose, aber noch menstruirte Sljährige
Frau von magerem und abgehärtetem Körper wollte seit zwei
Jahren von einem Bandwurme in ihrem Darme Gewissheit, und
schon mancherlei ohne Erfolg gebraucht haben, Auch dieser Pat.
ward ohne Vorbereitungscur das Granatrindeu-Decoct verordnet.
Es erfolgte kein Erbrechen, sondern jedes Mal einige Stähle
mit Schleim vermischt, und schon mit dem ersten Stuhlgatnge
mehrere Stücke des Kettenwurms, Da der schmale Theil der
Thieres vermisst wurde, so ward die Cur den folgenden‘ Tag
fortgesetzt. Nach der zweiten Dosis des Mittels ging ein sehr
Janges und dünnes Stück vom Wurme ab, Die letzte Dosis der
Meduicin erregie mehrere flüssige Stuhlgänge, förderte aber nichte
mehr vom Bandwurme zu Tage. Alle frühere Beschwerden wa-
ren verschwunden. — 4) Eine Mutter von 10 Kindern, 59 Jahre
alt und noch menetruirt, und von magerem Körper, ‘klagte über
Unverdaulichkeit, Brechreiz, Aufstossen von Magenwasser und
Kolikschmerzen. Während man die Pat. hiervon zu befreien
guchte, entetand der Verdacht auf Bandwurm, Man verordnete
sleich das Decoct der Granatwurzelrinde und sah gleich ein Giied,
bei öfterer Wiederholung der Arznei viele längere Stücke des
Kettenwurms mit bereits verfaulten Gliedern abrehen.. Die Ue-