Full text: (9. Band = 1834, No 17-No 24)

28 IL. Materia medica und Toxikologie. 
tremitäten. M. liess alle halbe Stunden einen Esslöffel O7. Ricix. 
nehmen, worauf zwar bald einige sehr übelriechende Ausleerun- 
gen erfolgten, der Unterleib aber ausgedehnt , gespannt, schmerz- 
haft blieb. Es wurde daher alle 2 Stunden ein Klystier von 
kaltem Wasser und Essig gegeben und beides auch zu Ueber- 
schlägen auf den Unterleib und zum Getränk verordnet. Zwi- 
schendurch wurde oft eine Gabe Magnesia genommen. "Tags 
darauf ging es viel besser, der Unterleib war sehr eingefallen, 
weich, schmerzlos, das Erbrechen beseitigt, der Durst mässig, 
der Puls fast natürlich. In der Nacht waren viele Blähungen 
abgegangen, auch einige Ausleerungen erfolgt. Am 2. Tage be- 
fand sich Pat, wohl und bekam nur Tinct. chin, comp. Am 
6. Tage arbeitete sie wie vorher. [Hufeland’s Journ. d, prakt. 
Heilk,, 1834, Mai.] ; (K— e,) 
II. MATERIA MEDICA und TOXIKOLOGIE. 
15. Nutzen des Carbo animalis in einem Falle 
von Verhärtung des Pankreas; von Dr. SıenEnHAAR in 
Dresden. Wenn auch die chemischen Bestandtheile der Thier- 
kohle, wie weiter uuten angegeben werden wird, nur zu schr 
geringen Erwartungen hinsichtlich ihrer Heilkräftigkeit, zumal in 
so hartnäckigen Uebeln, als skirrhöse und ähnliche Verhärtun- 
gen sind, und in so kleinen Gaben, in denen dies Mittel ge- 
reicht wird, zu berechtigen scheinen, so hat doch S. das, was 
Weise u. A. von demselben bekannt gemacht haben, völlig be- 
stäligt gefunden, Er bediente sich dieses Mittels einige Male 
mit erwünschtem Erfolge gegen skrophulöse Drüsenverhärtungen, 
so wie gegen veraltete, anderen zertheilenden Mitteln hartnäckig 
trotzende Verhärtungen der Submaxillardrüsen. Von wahrhaft 
überraschendem Nutzen zeigte sich aber die Thierkohle im nach- 
stehenden Falle von Verhärtung des Pankreas: Eine 36jährige 
Demoiselle, von lymphatischer Constitution und sehr schwächlichem 
Baue, besonders mit sehr schmaler, flacher Brust, war, nach- 
dem sie die gewöhnlichen Kinderkrankheiten. glücklich überstan- 
den, früher nie bedeutend krank gewesen. Der Vater war in 
36. Jahre angeblich an Unterleibsschwindsucht, die Mutter im 
41. an Lungensucht gestorben, und gleichen Leiden hatten zlle 
ihre Geschwister schon früh unterlegen. Im Sommer 1832 hatte 
sie oft Brustschmerzen und im Dec. blieben, olıne andere äus- 
sere Veranlassung, die sonst regelmässigen Katamenien aus, 
Gleichzeitig nahmen die Brustbeschwerden zu, uud es kam nun 
noch Beklommenseyn in der Magengegend hinzu, welches häu- 
fize Vomituritionen und wirkliches Erbrechen, besonders nach 
Tische und ausserordentlich vermehrte Absonderung eines f1ür 
die Kranke geschmacklosen dünnen Speichels begleiteten, so dass 
sie aller Paar Minuten ausspucken musste. Nun erst, am 80. Jan.
	        
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