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1. Analomie und Physiologie,
structive Exemplare von Hydrocephalus chronicus, der 7 jährige
E. und der 14jährige Solın des Tapezierers G. Beide sind amau-
rotisch, der erste zugleich blödsinnig, der letztere an Armen
und Beinen gelähmt. VI. Organisirte Darmausleerungen
Der Vf. keunt zwei Individuen, welche wiederholt dergleichen
von.sich gegeben haben. Es sind mehrere Zoll lange, lappige,
klumpige, häulige Massen, die wahrscheinlich im frischen Zu
stande Gefässe zeigen. Bei dem einen waren Schmerzen und
Empfindlichkeit in der Oberbauchgegend vorausgegangen; der an-
dere leidet seit 10 Jahren an Unterleibswassersucht, begründet
durch Leberlieideu, die sich einen sparsamen Abfluss durch den
Nabel gebildet hat. [Med. Zeit. v. d. Vereine f. Heilk, in Preus-
sen, 1534, Nr. 2%.) (Fr.)
138. Seltene Abnormität der Zunge bei einem
Neugeborenen; vom Dr. SrtupdensKı in Berlin, Die Mutter
dreier wohlgebildeter und gesunder Kinder erschreckte im 2—3
Monate ihrer vierten Schwangerschaft dermaassen über den eben
so unerwarteten, als scheusslichen Anblick eines todten Pferdes,
bei dem die Zunge lang hervorragie und der Mastdarm wulstig
herausgetrieben war, dass sie vor Entsetzen zurückpralite und
über den gauzen Körper einen starken Schauder empfand. Je-
doch war dieser nur von kurzer Dauer und die Schwangerschaft
verlief normal. Die Geburt’erfolgte ohne einen Unfall; der Knabe
war gesund, munter und schrie lebhaft, hatte aber eine verän
gerie und vergrösserie Zunge, welcheausdem 2 Zoll im Durchmesser
haltenden Munde heraushing. Mit der Spitze dieser abnormen
Zunge hing noch cine unförmliche Masse zusanımen. Das Kind
starb nach 36 Stulden, wahrscheinlich in Folge des behinderten
Athmens und der mangelhaften Ernährung, — Die Zunge war
10 mal länger als eine norınale. Unter derselben war eine grosse,
uaförmliche Geschwulst befindlich, die sich knorpekicht, knöche-
richt, nach oben zu aber weich anfühlte. Die Länge der Zunge
mit der Geschwulst betrug 6 Zoll 2 Linien; die Breite 4 Zoll,
die Dicke 2 Zoll 4 Linien. Die vordere Fläche war nach oben
mit der Schleimhaut der Zunge überzogen, die nach der Spitze
zu ein schwärzliches Ansehen hatte und dicker wurde. Die Ober
lippe war nach innen gezogen, der weiche Gaumen und da
Zäpfchen nach vorn, der Kehldeckel nach vorn gerichtet, so das
er die Stimmritze nicht bedecken kounte, Alle übrigen benach
barten Theile waren normal. Unter dem erwähnten UVeberzugt
fand sich eine grosse Menge röthlichen, lockern Zellstoffes und
unter demselben fand man nach unten und rechts viele, bald
platte, bald runde, bald unregelmässig gestaltete, ausgebildete
Knochen, mit einer festen Haut überzogen, Nach unten und
links lagen mehrere röthliche , feste, mit einer fibrösen Haut über
zogene Knorpel, auf dem Durchschnitte glänzend, ohne regel
ınässige oder unter einander ähnliche Form, von Fett und Zei
siofl umgeben, und unter ihnen hin und wieder auch Kuoches