Summarium des Neuesten
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schen Mediecin
zum Gebrauche praktischer Aerzte.
ji. November 1834.
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4% ANATOMIE und PHYSIOLOGIE,
137. Lebende Exemplare pathologisch-anatomi-
scher Seltenheiten; von Pmorsus. Der Verf, theilt einige
mit, und ist erbötig, über Namen und Wohnungen Nachweisung
zu geben. I. Leukose. Der höhere Grad, rothe oder violette
Augen und weisses Haar, ist so selten, dass man, sich damit
fürs Geld sehen hassen ‚kann. Sie bietet aber verschiedene Ue-
bergänge zum Normalen dar; bei der vollkommenen Leukose fin-
det, namentlich im Auge, ein absoluter Pigmentmangel Statt, bei
der unvellkommenen ein relativer, der. auch: in verschiedenen
Verhältnissen in Augen, Haar und Haut hervortritt (helle Augen
bei dunkelm Haar)... Dr, AscHeRsoN hat den selteneu Fall einer
Nacherzeugung des Pigments beobachtet; ein Knabe hatte bei
seiner Gehurt weisses Haar, violette Augen mit dunkelrother Pu-
pille, mit dem dritten Jahre hatte er helilbraunes Haar und blano
Augen, doch. noch die eigenthümliche Unruhe der Augen. Der
Verf, sah einmal dasselbe. Uebrigens finden sich in Gesellschaft
der Leukose gern andere Hemmungen, z. B. Taubheit. Par-
tielle Leukose kommt häufig vor; dahin gehören weisse Flecken
auf der Hant, Aehnlich ist, dass ein Knabe ein blaues und ein
braues Auge hatte. Man vergleiche die Abhandlungen von St.
Hızare und Syier. 1. Exstrophie der Harnblase (pro-
lapsus vesicae urin, inversae nativus). Kin junger Schuhmacher-
geselle aus Göttingen kam zu dem Verf., als er Vorlesungen über
diese Missbildung hielt; er litt an der am häufigsten beschriebenen
Form ohne Complication, Interessanter erscheint die 13 jährige
Tochter des Ilandschuhmachers V. Das Kind ist im Ganzen
wohlgebildet bis anf weit auseinander stehende Augen. Dieses
Exemplar kommt dem von Carver und Herner beschriebenen
nahe; es hat den charakteristisch-breitbeinigen Gang. — Il. An-
geborene Halsfisteln (Residuen der Kiemenspalten), bei ei-
nem Kinde des Victualienhändlers V.; sind jedach keine grosse
Seltenheit. — IV. Verschmelzung von Zähnen, beim 6 jäh-
rigen Knaben II. Derselbe hat im Unterkiefer nur 3 Schneide-
zähne, von welchem der am Ääussersten links sitzende seine Ver
schmelzung aus zweien unzweideutig bekundet, V. Ein paar ig-
Summarium d. Medicim 1934, 1X. 17