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VI. Psychiatrie.
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Zufällen. der Paraphrosyne und religiösen Melancholie, welche
durch zweckmässige Beschäftigung ‚und Behandlung, wie auch
durch den Fortgebrauch der Brechweinsteinsalbe und durch die
Tinct. stramonci (Zstündlich 8—12 Tropfen) gänzlich verscheucht
wurden. [Horz’s Archiv, 1834, .Mürz, April.) . .. (Y=—t.)
131. Psychologisches Bild einer durch Pervyersi-
tät des Gangliensystems bewirkten Seelenstörung;
von Dr. Biermann, Physikug zu Peine. Ein 22jähriger Jüngling
yon Stande, dessen . Vater apoplektischen, dessen Mutter epi-
jeptischen Aufällen unterworfen war, genoss eine gute Erziehung
und begleitete einen jungen dentschen Fürsten auf.seinen : Rei-
sen. Die lebhaften Eindrücke, welche der allzu reizbare, jedes
sinnlichen und. übersinnlichen Eindruckes gleich empfängliche
Jüngling hier bekam, erregten ihn in einem solchen Grade, dass
es nur noch. geringer Fibrationen bedurfte, um Erscheinungen
einer gestörten Seelenthätigkeit . hervorzubringen. Er eilie in
seine. Heimath zurück, um sejnen ehrenvollen Beruf als ausge-
zeichneter Officier fortzusetzen. Allein er fand hier Hemmun-
gen, weiche jede seiyer Hoffnungen yernichteten. Dieser. Prü-
Iung unterlag seine. moralische Kraft: er fasste die fixe Idee,
GoeTHE habe ihn an einer Wirthstafel aus der Ferne magneti-
sirt. Dazu kam noch der Tod eines liebenswürdigen Mädchens,
das er angebetet hatte, und welches der Gram über geine Ent-
fernung in’s Grab gestürzt haben sollte. Er glaubte nun, dieses
Mädchen sey bloss scheintodt gewesen, gehöre aber in der That
Jen Lebenden noch an. — Bei dem Kranken strebtien die Gan-
glien die Function des Gehirns zu übernehmen, und dadurch wurde
eine Anomalie: des Gemeingefühls bei diesem Kranken geweckt
and ‚unterhalten... Schon nalım die Sphäre des Gehirniebens von
der Sphäre der Ganglien ihre Gesetze an und empfing nach die-
sen normalen Gesetzen die Einwirkungen der Aussenwelt. Die
Thätigkeit des Vorstellungsvermögens war durch ein krankhaft
unterdrücktes Gehirnleben geschwächt; es ward also auch. die
Urtheilskraft ergriffen; welche ihren Stoff von den Gebilden der
erstern empfängt, also fehlerhaft functioniren muss, sofern jener
Stoff, wie das erkrankte Vermögen ihn giebt, den Gesetzen des
gemeinen Krkenntnissvermögens nicht entspricht. Die mit dem
Vorstellungsvermögen sehr nahe verwandte Phantasie, die auf
dasselbe ‚unaufhörlich einwirkt, wird durch die Verdunkelung des
Hauptlichts der. Seele schnell geirrt ‚und schafft in eben‘ dem
Maasse falsche Bilder, wie jene ihr falsche Vorstellungen zu-
führt,. an welche. sie ja ihre Schöpfungen weiter knüpfen muss.
So kam es, dass unser Seelengestörter ein Frauvenzimmer stets
wieder zu sehen glaubte, welches ihm ‚ehemals sehr theuer ge-
wesen war; so kam es, dass er an die magnetische Einwirkung
eines grossen Dichters glaubte, dessen Werke seine Lieblings-
lectüre geworden zu seyn schienen, und an dessen Person seine
Seele. vielleicht im. Verborgenen einen Gedanken des Ideals ge-
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