DAB
HL : Materia medica und Toxikologie.
Jeichten Aufgusses von Lindenblüthen, keinem derselben je eine
beunruhigende Unterleibsbeschwerde und mit Nachlass der Haut-
geschwulst stellte sich der offene Leib won selbst auf etwas ge:
kochtes Obst wieder ein. Da in den meisten therapeutischen Schrif-
ten, selbst vom ersten Range, Purganzen in jedem Stadium des
Blatternexanthems empfohlen werden, 80 zweifelt S, nicht, daas es
anderen Aerzten eben so, wie ihm, gegangen sey. Er verweist da-
her dieselben auf SypEnHAM, der anderer Meinung ist, so wie auch
DIENERBROECK , BuRsERIUS, VOGLER u. A., welche die Ansicht Sr.
DENHAM'S theilen. —- Wenn sich aber der Verf, auch auf’s Bestimm-
teste überzeugt hat, dass die Pockenkrankheit an und für sich, und
in der Regel, wenigstens in der.Eruption, Efflorescenz und Sup-
puration, wo die krankhafte Thätigkeit des Gesammtorganismus
sich im. Hautexantheme. zu ‚brechen hat, und eben deshalb ganz
besonders der mit. der Haut im directem Antagonismus stehende
Darmcanal ruhen muss, Abführmittel nicht . nur nicht fordert,
sondern sie oft nicht. ein. Mal verträgt, se ist er doch weit ent-
fernt,. dieselben in manchen, doch gewiss nur seltenen, ausnahms-
weise vorkommenden : Fälten für nachtheilig. zu erklären. Zu
diesen Fällen scheinen nur die zu gehören, .wo sich ‚in unge-
wöhntlich grosser Menge Würmer und Saburren finden. Doch hat
man dann nur solche Abführmittel zu wählen, die theils die En-
tozoen tödten oder. malt machen, theils den Darmcanal mur zu
den. nöthigen peristaltischen Bewegungen veranlassen... Ob es
ganze Epidemicen giebt, wo der Gastrieismus so vorherrscht,
dass er ‚auch den Pocken seinen Charakter aufprägt, kann der
‚Verf. nicht bestimmen, doch würde er auch dann in der Regel
mehr Nutzen von Brech- als Abführmitteln erwarten, weil jene
zugleich das zum glücklichen Verlaufe des Exanthems nöthige
Hautleben eher heben, als niederdrücken. [Hufeland’s Journ,
d, prakt. Heilk. , 1834, April.) (K— e.)
„118. Abführende Salze in angenehmer Form zu
geben; von Dr. HıLvearanD in Berlin. Um ein sanft wirken-
des, leicht eröffnendes und kühlendes. Mittel ‚zu haben, .dessen
Geschmack dem Kranken angenehm. ist, lassen englische Aerzte
Z-—- 2} Drachme Rochellsalz (Tart. natronat.) mit 24 Serupel
Soda carb. in einem Weinglase voll Wasser auflösen, in einem
‚andern aber 2} Serupel Acid. citr. eryst., beides dann zusam-
mengiessen und während des Aufbrausens nehmen. Meist wäh-
Jeu sie Rochellsalz, selten ein anderes, da es in dieser Verbin-
dung seinen Zweck immer erfüllt. - Auch benutzen sie es als Di-
gestiv- und Carminativmittel, so wie bei Neigung zur Verstopfung
und bei Stockungen im Unterleibe, Gewöhnlich lassen sie Mor-
gens eine solche Gabe nehmen und nur, wenn der Fall hartnä-
ckig ist, Abends dieselbe wiederholen. Die Wirkung tritt in der
Regel binnen einigen Stunden ein, Kranke können dieses Mittel
ohne Nachtheil lange fortsetzen; selbst Kinder nehmen es gern,
da in London Jedermann an Sodawasser gewöhnt ist und durch