Full text: (9. Band = 1834, No 17-No 24)

16 I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
schung von Schwefel, andererseits die früher gebrauchte Mi- 
schung von Schwefel mit Fett und Zinkvitriol vor. Fest steht 
indessen, dass die grüne Seife leichte und frische Fälle der Scad. 
Iymphatica, zumak bei robusten Individuen mit wenig reizbarer 
Haut, sicher und schnell heilt; dagegen vermochte sie nur sel- 
ten die bösartigen Formen der Scab, purulenta und inveterata, 
wie sie sich so häufig zeigen, zu heben, und verschlimmerte de- 
ren Zustand fast immer; oder auch sie drängte hier das Conta- 
gium momentan zurück, ohne es gründlich zu vertilgen, weshalb 
so häufig Geschwüre und Nachkrankheiten folgten. — E. theilt 
nach einer aufmerksamen Beobachtung einer grossen Zahl von 
Fällen ganz die Ueberzeugung, dass bei leichtem und frischem 
Krätzausschlage der innerliche Gebrauch des Schwefels unnöthig 
ist. Ueberhaupt ist E. weit entfernt, in dem Schwefel ein Spe- 
cificum gegen die Krätze zu erblicken; die Heilung derselben 
könne vielmehr auf verschiedene Weise erfolgen. ‚So können 
auch die Chlorwaschungen einen frischen Ausschlag bei kräfti- 
gem Hautorgan rasch und gründlich unterdrücken; im Allgemei- 
nen aber bewiesen sie sich dem Verf. durchaus nicht nützlich; 
sie brachten bei nicht wenigen Kranken so heftige Hautentzün- 
dung hervor, dass sich nachher hartnäckige Geschwüre und Flech- 
ten bildeten, derer Fortschaffung viele Mühe verursachte. Auch 
sie eignen sich daher, wie der Gebrauch der grünen Seife, kei- 
neswegs, allgemein als Curmethode des Krätzausschlages in grös- 
seren Anstalten eingeführt zu werden. [Med, Zeit. v. d, Vereine 
F. Heilk. in Preussen, 1834, Nr. 23.] (Fr.) 
7%. Convulsionen der Extremitäten; von Dr. Mün- 
ZENTHALER in Ochsenfurt. Ein 13jähriger Knabe, der, die Kin- 
derkrankheiten ausgenommen, immer gesund gewesen war, wurde 
am 27%. Jun, 1828 von convulsivischen Bewegungen der obern und 
untern Extremitäten mit Mangel des Bewusstseyns befallen. Dieser 
Zustand hielt gegen 20 Minuten an, dann war der Knabe wieder wohl, 
M. fand Zeichen von Intestinalwürmern und gab deshalb ein An- 
thelmintieum, wodurch viele Spul- und Madenwürmer abgingen., 
Doch trat der Anfall am 2. Juli wieder ein und hielt gegen 
+ Stunde an, Der Knabe erhielt ein Brechmittel. Am 4. zeigte 
sich das Uebel von Neuem. M. verordnete Pulver aus Rad, 
Vater, sylv. Flor. Zinc. und Rad, Ipecac. Am 6. hielt der An- 
fall gegen 6 Minuten an. Mit den Pulvern wurde fortgefahren. 
Am 8, wurden nur die Hände einige Minuten etwas krampfhaft 
zusammengezogen, ohne dass das Bewusstseyn schwand. Am 
10. nalım man nur geringes Zittern der Hände wahr, und von 
nun zeigte sich, während die angegebenen Pulver noch bis Ende 
des Monats genommen wurden, keine weitere Spur des Uebels. 
[Hufeland’s Journ. d. prakt. Heilk-, 1834, Mai.) ‘ (K—e.) 
8. Cardialgie; von Dr. MünzentHALER in Öchsenfurt. 
Ein 68jähriger Mönch litt schon geraume Zeit jeden Abend ei- 
nige Stunden an Mageukrampf. Nachdem auflösende, krampf-
	        
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