Jl, Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 209
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licher Fall ist ihm in der neuesten Zeit wieder vorgekommen,
Ein 50 jähriger cholerischer, zum Zorn sehr geneigter Zimmer-
mann wurde in den heissen Tagen des Juni d. J. unwohl, fühlte
sich sehr matt, verlor den Appetit, bekam Durst und schlief
wenig. . Er ging noch, S Tage herum, ehe R. gerufen wurde,
Der Puls war frequent, härtlich, es fanden sich Kopfschmerzen,
die oft sehr heftig wurden, so wie beängstigende Träume in
halb wachem Zustande, auch war trockner Husten zugegen, der
besonders beim Beugen nach der rechten Seite erregt wurde, und
der Appetit fehlte, während der Durst gross war, Die Zunge
war gelblich belegt, das Weisse im Auge, so wie die ganze Haut,
gelb gefärbt, wenn nach langem, vergeblichem Husten etwas
Auswurf kam, war er wässerig, gelb, ja selbst der Speichel hatte
einige Tage eine gelbe Färbung, der Stuhl erfolgte seltener, der
Urin war braun und ging sparsam ab, und die Haut war heiss,
doch brachen hier und da reichliche Schweisse am Kopfe und
auf der Brust aus. Das rechte Hypochondrium, besonders gegen
die epigastrische Gegend, schmerzte auch ohne Berührung, deut-
liche Geschwulst war aber nicht zu fühlen. Den anfangs trocke-
nen und vergeblichen, dann aber wässerigen , Schaumigen, Safran-
gelben Auswurf zu Tage fördernden Husten, hat R. immer beob-
achtet, und er hält denselben für ein wichtiges diagnostisches
Zeichen der Leberentzündung. Anfangs verordnete der Verf.
8 Tage Incidentia und liess nur eine halbe Unze Ung. neap. ein-
reiben, worauf zwar mehrere flüssige Stühle eintraten, die Krank-
heit aber in keiner Beziehung abnahm. Am 4. Tage gab er 12
Kalomelpulver, jedes zu 1 Gr. und liess alle 2 Stunden die beiden
ersten Male je 2, dann 1 Pulver nehmen, am 5. Tage aber
Tart. tart, mit Extr. Tarar. liq. und Manna, Es stellten sich
nun viele dünne, gelbe, stinkende Stühle ein, der Husten nahm
ab, schon am 5. Tage sah der Auswurf nicht mehr gelb, vom
6. Tage fing die gelbe Hautfärbung an zu verschwinden, der Urin
zeigte ein weinhefenartiges Sediment und der Schmerz im rech-
ten Hypochondrium gab sich. Pat. war noch länger als 8 Tage
sehr matt, erholte sich aber doch ohne weitere Mittel, Vom
Speichelfluss traten nur Spuren ein. — Aehnliche, mehr :chro-
nische Fälle, wo zwar Gelbsucht das Hauptsymptom war, aber
Empfindlichkeit und Geschwulst des rechten Hypochondriums,
fieberhafter Puls und trockner Husten, der durch Druck auf's
rechte Hypochondrium, oder wenn der Kranke rechts lag, hbe-
sonders erregt wurde, doch deutlich auf Leberentzündung schlies-
sen liessen, kamen dem Verf. mehrere vor, und durch Ung. zeap. und
Calom. nach obiger Vorschrift, dem etwa‘ noch eine auflösend-
abführende Mixtur folgte, wurde stets völlige Genesung bewirkt,
selbst wenn sich Auftreibung und Verhärtung der Leber fand.
Wo Leberverhärtung länger besteht. und wirkliche Degeneration
vorkommt, ist der Erfolg der Quecksilbercur freilich zweifelhaft,
doch von welchem andern Mittel ist hier noch etwas zu hoffen?
Summarium d. Mediein, 1834. IX 14