1. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik. 205
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wissen. — Wird ein ganzes Glied von dem Uebel befallen, so ist
Aderlass‘ dringend angezeigt, oft nebst einigen Tassen Hollunder-
blüthen-Thee mit 15 — 20 Tropfen Laudanum, wodurch das Uebel
schnell gehoben wird.‘ Vesicatorien, an die am wenigsten leidende
Seite des Gliedes, sind sehr nützlich.‘ Ausgezeichnet wirken lau-
warme Umschläge von Infus. flor. Sambuc., mit Acet. saturni und
inet. op. Wo Erkältung die Ursache war, nützten Kräuter-
kissen. Ist Eiterung eingetreten, so muss die fluctuirende Stelle
gleich geöffnet und, wenn das Uebel partiell ist, wie Panaritium behan-
delt werden, Alsdann sind Einreibungen des Unguent. Neapol. indie
Umgegend , Blutegel in und um den Geschwürsgrund, und vor-
züglich alkalische Bäder, die zweckmässigsten Mittel. Innerlich
sind Diaphoretica, namentlich Teart. stiö, und Krtr. Aconiti, wenn
das Uebel rheumatisch ist, angezeigt. [Med. Zeit. v. d. Vereine
f. Heilk. in Preussen, 1834, Nr. 19.] (Fr.)
109. Heilart des Erbgrindes; vom Kreisphysik. Dr.
ErermaIER zu Düsseldorf. Der Erbgrind ist bei scrophulösen, ver-
wahrlosten Kindern ein eben so verbreitetes, als ekeihaftes, ge-
fährliches und langwieriges Uebel, das bei Unreinlichkeit und
schlechter Pflege oft überhand nimmt und nicht nur den Haarwuchs
zerstört, sondern auch selbst allgemeine Kachexie und Abzehrung
herbeiführen kann. Er besteht in mehr oder weniger über den
ganzen Scheitel verbreiteten, fressenden Geschwüren, die schar-
fen, stinkenden und an der Luft erhärtenden, dicke, gelbgrün-
liche Krusten bildenden Eiter absondern. Unter diesen Crusten
dauert die Eiterabsonuderung fort , die Kopfhaut wird an der äussern
Lage angegriffen und die Haarzwiebeln werden so verändert, dass die
Haare ausfallen und bei längerer Dauer auch nicht wieder wachsen,
Dass der Erbgrind kritisch oder metastatisch sey, oder eine Ent-
wickelung bezeichne, hat E. nie beobachtet. Vielmehr entsteht
er nicht auf einmal, sondern nur ganz langsam mit kleinem An-
fange. Die erst kleinen und vereinzelten Geschwüre nehmen all-
mählich, von Unreinlichkeit begünstigt, überhand. Vorsichtige
Heilung dieser örtlichen Krankheit, die allerdings meist in kachek-
tischem Boden wurzelt, ist daher unter allen Umständen wünschens-
werth. Um sie herbeizuführen, sind viele Methoden vorgeschla-
gen worden, was am besten beweist, dass die Bekämpfung dieses
UVebels schwer ist. _Man hat innere und äussere Mittel aller Art
und unter letzteren sogar solche angewendet, die, wie Ausreissen
der Haarzwiebeln durch Pechpflaster, ungeheure Schmerzen ma-
chen. Doch hat es sich auch hier ergeben, dass einzelne Mittel,
wenn sie mehr als souveraine angewendet werden, im Stiche las-
sen. Herw’s Methode, die grindigen Stellen mit Kohlblättern. zu
belegen, vorher aber, wenn sie trocken sind, mit Oel oder But-
ter zu erweichen, ist einfach und wirksam. In derselben Idee
räth P, Fran, die Grindborken mit Brei von Malven oder Schier-
ling zu erweichen, bis sie abfallen. Mit diesem Abfallen ist je-
och erst der leichteste Theil der Heilung vollendet, indem sich