Hl. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 203
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‚ich von der Aechtheit des Exanthems überzeugen und auf die
Reaction des Organismus nach der Impfung aufmerksam seyn.
Diese Reaction steht mit der Zahl der Impfpusteln im geraden
Verhältnias; man darf sich also nicht mit 1—2 Pusteln begnü-
gen und muss bei mangelnder Reaction sogleich nochmals vaceciniren.
— 8) Die mit der Zeit allmählich hervortretende Anlage zur Auf-
nahme der Pocken muss getilgt werden. Man muss also ermit-
teln, wann die durch die erste Vaccination eingeschläferte An-
Jage-zu den Blattern in dem Menschen wieder erwacht. In der
französischen Blatternepidemie wurden Menschen ergriffen, welche
vor 10 —12 Jahren vaccinirt worden waren. In Italien waren
es vor S-—10 Jahren, in Istrien vor 14—16 Jahren Geimpfte,
welche die Pocken bekamen. Verf. nimmt danach das 12, Jahr
nach der Impfung als Mittelzeit für die Reproduction. der Anlage
für die Blattern an. In dieser Zeit müsste also an jedem Indi-
viduum die Revaceination vorgenommen und, wenn sie nicht haf-
ten oder falsche Kuhpocken bringen sollte, im folgenden Jahre
und so lange wiederholt werden, bis der Impfling durch Ent-
wickelung ächter Impfpusteln auf eine neue Reihe von Jahren
für Blatteransteckung unzugänglich gemacht wird. [Med. Jahrb.
d. k.‘k. österreich. Staates, Bd. 15, St. 1.)] (V—t.)
108. Bemerkungen über das Pseudoerysipelas;
von Boworven. Verf. hält das von Rust zuerst gewürdigte Pseu-
doerysipelas, welches sich von dem traumatischen und exanthe-
matischen Erysipelas so wesentlich unterscheidet, für Entzündung
der Fascien und führt folgende Gründe dafür an: 1) Das so-
genannte Pseudoerysipelas kommt nur am Ober- und Unterschen-
kel, niemals am Oberarme und Stamme vor, weil an letztern
Theilen die sehnigen Binden nicht vorhanden sind. Bloss am
Halse zu beiden Seiten des Kehlkopfes ist dem Verf. bei Sol-
daten Entzündung des breiten Halsmuskels vorgekommen, die mit
dem Pseudoerysipelas manche Aehnlichkeit hatte und sich durch
Eiterung an einzelnen Stellen auszeichnete. 2) Das Pseudoery-
sipelas zerstört und verjaucht nicht allein das Zellgewebe zwi-
schen der Haut und der Fascia, sondern dieser zerstörende Pro-
cess dringt nicht selten überall da zwischen die Muskeln, wo
diese durch die Fortsetzungen der Fascien geschieden werden.
Dies kann nur durch die Entzündung der Fascien bewirkt wer-
den, da die idiopathische Entzündung des Zeilgewebes sich nur
durch Abscessbildung äussert u. s. w. 3) Bei dem Pseudoerysi-
pelas bildet sich der Eiter zwischen dem Corium und der Fascia,
und es entstehen knotige Stränge in der Haut, die an einzelnen
Stellen sich zu rundlichen; fluctuirenden Erhabenheiten ausdeh-
nen und einen missfarbigen, mit abgestorbenem Zellgewebe ver-
mischten Eiter bei der Eröffnung liefern. In der sehnigen Mem-
bran selbst kann sich kein Eiter bilden, da sie zu wenig pa-
renchymatös ist, auch zur Erweichung, welche immer der KEiter-
bildung vorhergeht, vermöge ihres. Baues, keine Neigung hat.