Full text: (9. Band = 1834, No 17-No 24)

V. Gynäkologie und Pädiatrik. 
185 
8 Blutegel, an den Anfang der Trachea, bluteten reichlich und 
bei grosser Unruhe des Kindes fast 12 Stunden nach.  Kiystiere 
entleerten viele schwärzliche, harte und schleimige Faeces, da- 
gegen wirkte Kalomel, . wovon stündlich ein Gran mit Sulph. 
antim. aur, und Digit. genommen wurde, nicht auf den Stuhl. 
Die Respiration war auffallend leichter, der Husten tönte ‚wie 
beim Schleimasthma, und mittelst desselben wurde auch biswei- 
len etwas Schleim ausgeworfen, der Puls blieb aber auffallend 
gespannt, schnell, das Gesicht war gedunsen und die Blase eines 
Vesicators, das, "Tags zuvor gelegt, rasch gezogen hatie, war 
seit Morgens blass, völlig trocken und durch nichts mehr in Mi« 
terung zu setzen. Der Appetit fehlte ganz. Die Nacht‘ war ru- 
hig. Bis Ende des 24, erhielt das Kin‘ (alomelpulver mit Ker- 
mes, ‘von Neuem ein sehr vielen Sch ım entleerendes Brech- 
mittel, und Mannasyrup mit Ol. tart, p. delig., auch wurden die 
stets dieselben reichlichen Stühle bewirkenden Kiystiere fortge- 
setzt, Die Respiration in der Truchea geschah nun ‘auffallend 
frei, immer mühsamer dagegen auf der Brust, das Kind legte 
gich stets rechts, genoss nichts, die Schwäche stieg, das Ge- 
sicht verfiel wieder mehr, und in der Nacht zum 25. trat unter 
leichten Zuckungen der Tod durch Lungenlähmung ein. — Bei 
der Seetion, 36 Stunden nach dem Tode, sah man den Körper 
ziemlich fett, ohne Todtenflecke, die Gliedmaassen verhältnissmäs- 
sig sehr dünn, Rippen und Rippenknorpel auffallend weich, das 
Herz derb, kräftig, das eirunde Loch geschlossen, alle Höhlen, so 
wie die grossen Gefässe mit schwarzen Blutgerinnseln gefüllt, den 
Botallischen Gang und von der Thymus verhältnissmässig noch viel 
vorhanden. Die linke Lunge war seitwärts und nach hinten mit 
der Brustwand und ihre Flügel unter sich durch zahlreiche, ziem- 
lich feste, schmälere und breitere, 1} Zoll lange falsche Mem- 
branen verwachsen, Ganz und zerschnitten schwamm sie auf dem 
Wasser. Die rechte Lunge war ganz zusammengefallen, com- 
pact und schmuzig-schwärzlich-blau. Sie schwamm auf keine 
Weise, auch gab sie unter dem Wasser zusammengedrückt keine 
Luftbläschen von sich. Nur wenige und oberflächliche Partikel- 
chen hatten Farbe und Textur schon geathmeter Lungen; abge- 
trennt schwammen diese auch im Wasser und liessen zusammen- 
gedrückt einige Luftbläschen aufsteigen. Mit Gewalt aufgebla- 
sen dehnte sich indessen auch diese rechte Lunge allenthalben 
gleichförmig aus und nahm die blasse marmorirte Farbe athmen- 
der Lungen bleibend an, sank aber nachher weit unvollständiger 
zusammen , als die linken Lungenflügel. Zerschnitten erschienen 
die Lobi der rechten Lunge fester, als die der linken und be- 
sassen wenig Blut und Schleim. Am obern Ende des obern Lo- 
bus der rechten Lunge befand sich eine vom Lungenbrustfelle 
gebildete, Luft enthaltende,‘ durch’'s Aufblasen der Lunge etwas 
verkleinerte, nicht durch Fäulniss entstandene Blase von der 
Grösse einer kleinen Wallnuss, die von etlichen ähnlichen klei-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.