Full text: (9. Band = 1834, No 17-No 24)

Im 
iP 
1V, Chirargie und Ophthalmologie, 309 
macht erholt und sich mühsam aus dem Walde geschleppt hatte, 
ward er von mitleidigen Menschen nach der Stadt gebracht. — 
Die Wunde hatte 31 Zoll im Umkreise , das Scrotum die Grösse ei- 
nes Kindeskopfes und war schwarz, wie auch der Penis, und der 
eine Hode fiel bei Anlegung des Verbandes heraus und an demsel- 
ben war die Bisswunde deutlich zu sehen. Der ungeheuren 
Schmerzen wegen, die der Kranke hatte, konnte ihm ein zweck- 
mässiger Verband’ nicht angelegt werden; man machte statt dessen 
ScHMucKER’sche Umschläge und gab innerlich Salpeter. Die Ver- 
waundung war den 5. April geschehen und erst den 9. hörte die 
Blutung auf. Den 22, war die Heilung vollendet, bis auf eine Ver- 
härtung am Samenstrange,' von welcher die Zertheilung noch ge- 
hofft wird. Ausser Erbrechen, welches durch Kali carbon. ge- 
stillt wurde, trat kein Unfall ein. Die Behandlung hat nichts Be- 
sonderes. [v. Gräfe's u, v.. Walther’s Journ., 1834, Bd. 21, 
Hft. 2.1 (V—1.) 
90. Bemerkungen über eine von der Natur selbst: 
abgestossene Hand, nelbet einem Theile des Vor- 
derarms; von Dr. TavcHsess zu Winnenden. Im Jun. d. J. wurde 
dem Vrf. eine 41jährige, ledige, simpelhafte Person zugeschickt, 
um die schon vor mehreren Wochen mumienartig vertrocknete 
Hand, nebst einem auf gleiche Weise umgewandelten Theile des 
Vorderarmes zu besehen und über die vielleicht noch mögliche 
Heilung des kranken Armes und: der sehr geschwächten Constitu- 
tion sich auszusprechen, Das Nähere, was er über diesen Fall er- 
fuhr, war Folgendes: Pat, sollte im Spätsommer 1833 an Metror- 
rhagie erkrankt seyn, die, da keine ärztliche Hülfe gesucht wurde, 
mehrere Wochen, mitunter sehr heftig angedauert habe. Nach 
Aufhören dieser Blutung hätten stumpfe, periodisch schr heftige 
Schmerzen der Glieder begonnen, die Jange angedauert und sich 
endlich auf den rechten Vorderarm fixirt hätten. Nach Ver- 
schwinden der Dolores osteocopi hätte sich dann am rechten, 
Vorderarme eine nur langsam zunehmende, erst keine Farben- 
veränderung, später aber ein bläulich-röthliches Ansehen zei- 
gende und nach dem Aufbrechen Jauche ergiessende Geschwulst 
gebildet. Eine Ursache konnte nicht aufgefunden werden. We- 
nigstens war keine äussere vorhanden, wohl aber möchte vene- 
rische Dyskrasie nicht mit Unrecht angenommen werden. — Bei 
der Untersuchung ergab sich, dass sowohl rechte Hand, als 
auch Vorderarm bis auf ein Dritttheil mumienartig vertrocknet, 
Radius-und Ulna aber bis über die Mitte des Vorderarms, s® 
weit diese Knochentheile entblösst Jagen, nekrosirt waren; am 
der Grenze der Nekrosis aber befanden sich die Weichgebilde: 
des Armes in einem Zustande, der bei schlechter Beschaffen- 
heit. der Jauche annehmen liess, dass, wenn etwas genützt wer-' 
den wolle, der Arm. sehr bald amputirt, oder im Ellenbogenge- 
lenke exarticulirt werden müsse. Die schlimme. Witterung be- 
stimmte indessen den Verf., die Operstion noch um einige Wo.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.