Full text: (9. Band = 1834, No 17-No 24)

]. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik, . 139 
furt nach Offenbach ganz unerwartet von einem Hunde angefal- 
Jen. Dieser sprang nämlich aus einem Gebüsche auf ihn los, 
biss ihn zuerst in die rechte Wade, dann sprang er ihm nach 
dem Kopfe und brachte ihm dort einige Wunden bei. Auf Schläge 
mit einem Stöckchen liess er auf kurze Zeit von ihm ab, dann 
aber griff er ihn wieder an, riss ihn zu Boden uud verletzte ihn 
wiederholt. Nur mit Mühe gelang es dem Manne, sich von dem 
Hunde los. zu machen, als er aber fortlief, fiel er über einen 
Steinhaufen, worauf ihn der Hund zum 3. Male packte und ihn 
vielleicht todt gebissen hätte, wenn nicht eine herannahende 
Kutsche ihn verscheucht hätte.‘ An di«se hielt der Gebissene, 
um einem neuen Angriffe auszuweichen, sich hinten fest und lief 
mit ihr nach Offenbach, wo er sich sogleich an einen Arzt wen- 
dete. Dieser liess ihm noch denselben Abend die Wunden, die 
nicht sehr bluteten, mit Salzwasser auswaschen und au den fol- 
genden Tagen mit Bals. peruv. und Tinct. canth, verbinden, nach- 
dem die 3 grössten mit starker Auflösung von Kalt causticum 
betupft worden waren, Unter dieser Behandluug waren alle bis 
auf 2 geheilt, als am 6. Apr. der Gebissene nach Frankfurt und 
in Behandlung des Vfs. kam. Kine dieser Wunden und, wie 
Pat. meinte, die ihm zuerst beigebrachte, fand sich an der äus- 
gern Seite der rechten Wade, war so gross wie ein Zehngro- 
schenstück, dech mehr länglich, als rund und drang bis in die 
Muskelsubstanz ein; die andere, oberhalb des rechten Tuber 
frontale und tief in die Cutis eingehend, so gross wie ein Fünf- 
groschenstück, An der dritten von den grössern, die sich an der 
rechten Nasenwurzel befunden, jetzt aber schon geheilt erschien, 
war die Haut theilweise aufgerissen gewesen, 80 dass ein Stück 
derselben hatte abgeschnitten werden müssen. Ausserdem fan- 
den sich noch hier und da, besonders neben der Beinwunde, an 
beiden Armen, an den Fingern, auf dem Rücken der Nase und 
auf der Stirn theils ganz vernarbte, theils dem Vernarben ganz 
nahe Bissstellen, so dass ınan im Ganzen etwa 12—15 Ver- 
letzungen, mitunter ganz feichte Hautritzchen, zählte, — Dem 
Vf. schien es vor Allem wichtig, Erkundigungen über den Hund 
einzuziehen. Bei diesen ergab es sich, dass derselbe; ein Ba- 
stard von einer Dogge und ‚einem Jagdhunde, einem Wirth in 
Offenbach gehörte, der ihn zur Bewachung der Fuhrmannswagen 
benutzte. Während des Tags lag er an der Kette, Nachts. aber 
wurde er losgelassen. An jenem Abende hörte ein Knecht im 
Hofe helles Bellen; als er hinaus kam, fand er ein kleines Hünd- 
chen todt gebissen, und als er deshalb, einen andern Hiund züch- 
tigen wollte, schien der in Rede stehende sich gegen ihn stel- 
len zu wollen, sprang aber, nachdem er einen Schlag bekommen, 
über die Maner und rannte davon. Nun stiess er wahrscheinlich 
auf den Unglücklichen, und nachdem er diesen so übel zugerich- 
tet hatte, lief er auf eine Bleiche, biss dort eine gerade Junge 
habende Dachshündin todt und wurde sogleich darauf vom Be-
	        
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