Full text: (9. Band = 1834, No 17-No 24)

3. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik, 133 
röse Syphilide ist selten primitiv, sondern gewöhnlich Folge 
der genannten Hautausschläge und erscheint in verschiedener Ge- 
stalt in der Oberhaut und ‚ohne regelmässigen Verlauf, indem 
sie schwinden und wieder erscheinen. — Diese Geschwüre wer- 
den durch ‚Mercurialeinreibungen und Opiat- Cerat geheilt. — 
8) Die vegetirende Syphilide bildet Auswüchse und neue 
Bildungen in der Haut, welche daselbst fortwuchern und von 
Syphilis abhängig sind. Sie sind den Kirschen, den Mzulbeeren 
u. 8. w. ähnlich und schwer zu heilen. Schmiercur und Subli- 
matbäder sind die gewöhnlichen Mittel. — Dass die Ursache al- 
ler dieser Hautübel das syphilitische Gift ist, braucht kaum er- 
wähnt zu werden; allein über die näheren Bedingungen, ob Trip- 
per oder Chanker dieselben vorzugsweise erzeugen 0, 8. W. hat 
Verf, nichts angegeben. CARMICHAFL ist dagegen der Meinnug, 
dass die Hautausschläge mehr dem Tripper und selten dem wirk- 
lichen Chanker folgen. Die Syphiliden kommen mit den übrigen 
Symptomen der Syphilis gleichzeitig vor, da sie aus einer Quelle 
entstehen, und haben aus demselben Grunde mit ihnen gleiche 
Begleiter... Sie sitzen selten tiefer als in der Oberhant, welche 
sich entzündet, anschwillt, geschwürig wird u. 8. W. An der 
ganzen Ausbildnng hat aber das Rete vasculosım nebst dem Zell- 
gewebe den meisten Theil, Die Syphiliden haben einep beson- 
dern Verlauf , eine eigenthümliche Färbung, geben der Hant ei- 
nen ganz besondern MHabitus; der sich in Gesichte an der Haut- 
färbung vorzugsweise zu erkemmen giebt, und haben einen ei- 
geuthümlichen Ausgavg, Sie sind sämmtlich von runder oder 
ovaler Form, sind kupferfarben, oft dunkel, sogar brouzefarben 
und sehen in der leichtesten Schattirung ungefähr wie Kphetis 
oder Pityriasis versicolor aus. Diese Färbung bleibt noch lange 
auf der Haut zurück, wenn die Syphiliden schon verschwunden 
sind, und verschwindet endlich unter steter Abscliuppung. Sie 
entwickeln sich gewöhnlich einige Zeit nach der Ansteckung bald 
als primitive, bald als secundäre Erscheinungen , manchmal unter 
Fieberbewegungen, bei heftigem Jucken und Brennen; oft entsie- 
hıen sie chronisch und olıne Schmerzen. Sie entwickeln sich sehr 
ungleich, schwinden und erscheinen wieder, während das Gesicht 
blass, schmuzig , kachektisch wird, Verdauungsbeschwerden, schlei- 
chende Entzündungen innerer Eingeweide, selbst Pueumanieen eit- 
stehen und dadurch gewöhnlich der ’Tod herbeigezogen wird. Fast 
alle Syphiliden gehen in Verschwärung der Haut über, die stie!8 
von runder Gestalt sind und die charakteristischen Kennzeichen sy- 
philitischer Geschwüre haben. Sie compliciren sich in allen ihren 
Formen, und meistens sicht man Bläschen, Papeln, Pusteln und 
Knoten zugleich vorkommen, wie sie denn auch gewöhnlich vop 
primitiven oder secandären Symptomen der Syphilis begleitet sind. 
Die Prognose ist ungünstig, da Syphiliden nur da entstehen, wo 
der Körper in seinem Iunersten von dem Gifte durchdrungen ist; 
wie auch deshalb, da viele Syphiliden nach Tripper entstelıen, die
	        
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