3. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik, 133
röse Syphilide ist selten primitiv, sondern gewöhnlich Folge
der genannten Hautausschläge und erscheint in verschiedener Ge-
stalt in der Oberhaut und ‚ohne regelmässigen Verlauf, indem
sie schwinden und wieder erscheinen. — Diese Geschwüre wer-
den durch ‚Mercurialeinreibungen und Opiat- Cerat geheilt. —
8) Die vegetirende Syphilide bildet Auswüchse und neue
Bildungen in der Haut, welche daselbst fortwuchern und von
Syphilis abhängig sind. Sie sind den Kirschen, den Mzulbeeren
u. 8. w. ähnlich und schwer zu heilen. Schmiercur und Subli-
matbäder sind die gewöhnlichen Mittel. — Dass die Ursache al-
ler dieser Hautübel das syphilitische Gift ist, braucht kaum er-
wähnt zu werden; allein über die näheren Bedingungen, ob Trip-
per oder Chanker dieselben vorzugsweise erzeugen 0, 8. W. hat
Verf, nichts angegeben. CARMICHAFL ist dagegen der Meinnug,
dass die Hautausschläge mehr dem Tripper und selten dem wirk-
lichen Chanker folgen. Die Syphiliden kommen mit den übrigen
Symptomen der Syphilis gleichzeitig vor, da sie aus einer Quelle
entstehen, und haben aus demselben Grunde mit ihnen gleiche
Begleiter... Sie sitzen selten tiefer als in der Oberhant, welche
sich entzündet, anschwillt, geschwürig wird u. 8. W. An der
ganzen Ausbildnng hat aber das Rete vasculosım nebst dem Zell-
gewebe den meisten Theil, Die Syphiliden haben einep beson-
dern Verlauf , eine eigenthümliche Färbung, geben der Hant ei-
nen ganz besondern MHabitus; der sich in Gesichte an der Haut-
färbung vorzugsweise zu erkemmen giebt, und haben einen ei-
geuthümlichen Ausgavg, Sie sind sämmtlich von runder oder
ovaler Form, sind kupferfarben, oft dunkel, sogar brouzefarben
und sehen in der leichtesten Schattirung ungefähr wie Kphetis
oder Pityriasis versicolor aus. Diese Färbung bleibt noch lange
auf der Haut zurück, wenn die Syphiliden schon verschwunden
sind, und verschwindet endlich unter steter Abscliuppung. Sie
entwickeln sich gewöhnlich einige Zeit nach der Ansteckung bald
als primitive, bald als secundäre Erscheinungen , manchmal unter
Fieberbewegungen, bei heftigem Jucken und Brennen; oft entsie-
hıen sie chronisch und olıne Schmerzen. Sie entwickeln sich sehr
ungleich, schwinden und erscheinen wieder, während das Gesicht
blass, schmuzig , kachektisch wird, Verdauungsbeschwerden, schlei-
chende Entzündungen innerer Eingeweide, selbst Pueumanieen eit-
stehen und dadurch gewöhnlich der ’Tod herbeigezogen wird. Fast
alle Syphiliden gehen in Verschwärung der Haut über, die stie!8
von runder Gestalt sind und die charakteristischen Kennzeichen sy-
philitischer Geschwüre haben. Sie compliciren sich in allen ihren
Formen, und meistens sicht man Bläschen, Papeln, Pusteln und
Knoten zugleich vorkommen, wie sie denn auch gewöhnlich vop
primitiven oder secandären Symptomen der Syphilis begleitet sind.
Die Prognose ist ungünstig, da Syphiliden nur da entstehen, wo
der Körper in seinem Iunersten von dem Gifte durchdrungen ist;
wie auch deshalb, da viele Syphiliden nach Tripper entstelıen, die