Full text: (9. Band = 1834, No 17-No 24)

157 
VII. Thierarzneikunde. 
mächtig dagegen spricht; 3) weil die Altersdifferenz von 22 und 67 
Jahren zu bedeutend ist; 4) weil sich diese Person an körperlicher 
Abscheulichkeit und Ekelhaftigkeit auszeichnet; 5) weil jene Leute 
mit den eigentlichen Zigeunern nicht zu vergleichen sind, sondern 
Religionsunterricht genossen und weit mehr durch Civilisation und 
Umgang mit ordeutlichen Menschen erlernt haben; 6) weil die Mutter 
von dem Sohne wahrscheinlich nicht angesteckt wurde, indem das 
Uebel der Mutter von älterem Datum zu seyn scheint, als das des 
Sohnes, [Henke, Zeitschr, f. d, St, 4., 20. Ergänzungsheft. 
1834.] (Vet.) 
VII. THIERARZNEIKUNDE, 
66. Apoplexie bei Lämmern beobachtete HıLDraRanD 
zu Cöslin, nachdem die Thiere in dumpfigen Ställen stark mit 
Kohlrüben oder Kartoffeln nebst kräftigem Heu gefüttert waren. 
Am Abende waren die Thiere noch munter und stürzten mei- 
stens in der Nacht haufenweise. — In der Brust- und Bauchhöhle 
fanden sich blutige Extravasate; die Luftröhre war mit schaumi- 
gem Blute angefüllt, die Lunge aufgetrieben und dunkelroth, die 
Leber mürbe, blutreich und mehrmals geborsten. ‚Das Vieh be- 
kam anderes Futter, Abführmittel und wurde in’s Freie getrie- 
ben, worauf das Sterben nachliesa, [Med, Zeit. v. d. Vereine f. 
Heilkunde in Preussen, 1834, Nr. 15.] (Fr.) 
67. Starrkrampf bei Pferden; von LA Notre, In den 
Cadavern zweier an rheumatischem Starrkrampfe gefallenen Pferde 
war die innere seröse Haut und selbst ein Theil der fibrösen 
der Aorta stark geröthet, die Muskeln gelbbraun, die Leber 
mürbe, die Lungen mit Blut überfüllt. [Kbendaselbst.] (Fr.) 
= 68. Erstickung durch Anfüllung der Luftwege 
mit Futterstoffen bei einem Pferde; von LA Norre. 
Ein nach anstrengender Arbeit begierig fressendes Pferd bekam 
plötzlich Husten und Röcheln und starb’ aller angewandten Mit- 
tel ungeachtet nach 18 Stunden an Erstickungszufällen. — Man 
fand den Oesophagus von seinem‘ Uebergange in den obern Ma- 
genmund 4 Zoll lang enge zusammenzogen, von hier an bis zum 
Pharynx ausgedehnt und so fest mit Futter vollgepfropft, dass 
die Massen auseinander gebrochen werden konnten. Auch die 
Höhle des Larynx und die Trachea war bis zu den feinsten Bron- 
chialverzweigungen mit gekauten Futterstoffen angefüllt. — Vrf. 
meint, dass bei dem gierigen Schlingen des überaus angestreng- 
ten Pferdes ein von der Cardia ausgehender Krampf das Hinab- 
gleiten der Futterstoffe aus der Speiseröhre in den Magen ver- 
hindert habe und, als dieser vollgestopft gewesen und das Thier 
zu fressen und zu schlingen nicht aufgehört habe, auch endlich 
die Luftwege angefüllt worden seyen. [Ebendasclbst.] (Fr.) 
Verlag von Leopold Voss in LeioDzis.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.