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VII. Thierarzneikunde.
mächtig dagegen spricht; 3) weil die Altersdifferenz von 22 und 67
Jahren zu bedeutend ist; 4) weil sich diese Person an körperlicher
Abscheulichkeit und Ekelhaftigkeit auszeichnet; 5) weil jene Leute
mit den eigentlichen Zigeunern nicht zu vergleichen sind, sondern
Religionsunterricht genossen und weit mehr durch Civilisation und
Umgang mit ordeutlichen Menschen erlernt haben; 6) weil die Mutter
von dem Sohne wahrscheinlich nicht angesteckt wurde, indem das
Uebel der Mutter von älterem Datum zu seyn scheint, als das des
Sohnes, [Henke, Zeitschr, f. d, St, 4., 20. Ergänzungsheft.
1834.] (Vet.)
VII. THIERARZNEIKUNDE,
66. Apoplexie bei Lämmern beobachtete HıLDraRanD
zu Cöslin, nachdem die Thiere in dumpfigen Ställen stark mit
Kohlrüben oder Kartoffeln nebst kräftigem Heu gefüttert waren.
Am Abende waren die Thiere noch munter und stürzten mei-
stens in der Nacht haufenweise. — In der Brust- und Bauchhöhle
fanden sich blutige Extravasate; die Luftröhre war mit schaumi-
gem Blute angefüllt, die Lunge aufgetrieben und dunkelroth, die
Leber mürbe, blutreich und mehrmals geborsten. ‚Das Vieh be-
kam anderes Futter, Abführmittel und wurde in’s Freie getrie-
ben, worauf das Sterben nachliesa, [Med, Zeit. v. d. Vereine f.
Heilkunde in Preussen, 1834, Nr. 15.] (Fr.)
67. Starrkrampf bei Pferden; von LA Notre, In den
Cadavern zweier an rheumatischem Starrkrampfe gefallenen Pferde
war die innere seröse Haut und selbst ein Theil der fibrösen
der Aorta stark geröthet, die Muskeln gelbbraun, die Leber
mürbe, die Lungen mit Blut überfüllt. [Kbendaselbst.] (Fr.)
= 68. Erstickung durch Anfüllung der Luftwege
mit Futterstoffen bei einem Pferde; von LA Norre.
Ein nach anstrengender Arbeit begierig fressendes Pferd bekam
plötzlich Husten und Röcheln und starb’ aller angewandten Mit-
tel ungeachtet nach 18 Stunden an Erstickungszufällen. — Man
fand den Oesophagus von seinem‘ Uebergange in den obern Ma-
genmund 4 Zoll lang enge zusammenzogen, von hier an bis zum
Pharynx ausgedehnt und so fest mit Futter vollgepfropft, dass
die Massen auseinander gebrochen werden konnten. Auch die
Höhle des Larynx und die Trachea war bis zu den feinsten Bron-
chialverzweigungen mit gekauten Futterstoffen angefüllt. — Vrf.
meint, dass bei dem gierigen Schlingen des überaus angestreng-
ten Pferdes ein von der Cardia ausgehender Krampf das Hinab-
gleiten der Futterstoffe aus der Speiseröhre in den Magen ver-
hindert habe und, als dieser vollgestopft gewesen und das Thier
zu fressen und zu schlingen nicht aufgehört habe, auch endlich
die Luftwege angefüllt worden seyen. [Ebendasclbst.] (Fr.)
Verlag von Leopold Voss in LeioDzis.